Rückblick auf den Saale-Cup
Wenn die TSG Calbe zum Saale-Cup einlädt, strömen hunderte Nachwuchshandballer in die Stadt. So geschehen auch wieder am vergangenen Wochenende, als es in den beiden Calbenser Sporthallen spannende und niveauvolle Turniere zu erleben gab. In vier der neun Altersklassen sicherten sich die Gastgeber den großen Pokal.
Von Tilman Treue
Calbe l Es darf wohl aus Auszeichnung für die emsigen Calbenser Handballer gewertet werden, dass sich der Kreis der Vereine, die Mannschaften zum Saale-Cup melden, immer weiter vergrößert. So gaben in diesem Jahr unter anderem der HSV Frankfurt (Oder), der SV Mecklenburg Schwerin oder die HSG RIO (Riesa/Oschatz) ihre Visitenkarte in der Saalestadt ab. Insgesamt waren 54 Nachwuchsteams aus allen fünf neuen Bundesländern gekommen, um sich auszuprobieren, mit teils unbekannten Gegnern zu messen und dem Mannschaftsspiel den letzten Schliff für den bevorstehenden Saisonstart zu geben.
Durchweg positive Resonanz gab es dabei für die gute Organisation des Saale-Cups, der als eines der größten Nachwuchsturniere im Land einen ausgezeichneten Ruf genießt. Akribisch bereitete Organisator Ulrich Wurbs auch die 15. Auflage des Handballfestes vor. So galt es Spielpläne zu erstellen und kurzfristig zu ändern, Urkunden bereitzuhalten und die ehrenamtlichen Helfer für die Arbeit an den Kampfgerichten, als Schiedsrichter oder im Umfeld einzuteilen. „Viele fleißige Hände haben dazu beigetragen, dass wir ein solches Turnier überhaupt auf die Beine stellen können. Dafür kann man nur immer wieder Danke sagen“, erkannte Abteilungsleiter Gunnar Lehmann an.
Die Stimmung in beiden Sporthallen war diesem Handballfest würdig, denn egal, ob es sich um Anfänger in der E-Jugend oder erfahrene Handballer der A-Jugend handelte, man spürte, dass jeder einzelne heiß auf die kommende Saison ist. Für viele Teams bot der Saale-Cup nach der mehr oder weniger langen Pause die erste Gelegenheit, sich wieder unter Wettkampfbedingungen zu testen und nicht wenige standen dabei vor neuen Aufgaben in neuen Altersklassen.
Zu spüren bekamen diesen rauhen Wind vor allem die weiblichen Teams der TSG Calbe. Sie spielen in der kommenden Saison fast durchweg mit für die jeweilige Altersklasse recht jungen Teams und müssen sich erst in die neuen Spielsysteme einarbeiten. Dennoch konnte beispielsweise die weibliche D-Jugend mit viel Kampfgeist körperliche Defizite wettmachen. Die Siege in den weiblichen Staffeln gingen in der weiblichen E-Jugend verdient an den SC Markranstädt, in der weiblichen D-Jugend setzte sich der vormalige Landesmeister TSV Niederndodeleben durch, während in der weiblichen C-Jugend der SV Oebisfelde das Maß aller Dinge war. Der Schlotheimer SV nahm ohne Niederlage in der weiblichen B-Jugend den Saale-Cup mit nach Thüringen. Kein Turnier wurde in diesem Jahr mangels Meldungen in der WJA ausgespielt, stattdessen trafen sich die Mannschaften der TSG und der SG Lok Schönebeck bereits am Freitag zu einem freundschaftlichen Vergleich, den Calbe gewann.
In den männlichen Staffeln war die TSG mit etablierten Teams erfolgreicher. Ohne Niederlage überstanden alle fünf Calbenser Mannschaften das Turnier – eine beeindruckende und bisher nie dagewesene Leistung. Und der Erfolg beruht gewiss nicht auf der Schwäche der Gegner, denn das Niveau war in allen Altersklassen konstant hoch. Große Namen wie die HG 85 Köthen, der SG LVB Leipzig, die NSG Westsachsen (der Nachwuchs von Oberligist Zwickauer HC Grubenlampe) oder die A-Jugend des Drittligisten Mecklenburg Schwerin sorgten für ansehnlichen und spannenden Handball. Für die männlichen A-, B-, D- und E-Jugenden bedeutete ihre starke Leistung dann auch den Turniersieg, während ihn die C-Jugend, obwohl sie kein Spiel verlor, knapp verpasste. Hintergrund waren die im Vorfeld formulierten Turnierregeln, die bei Punktgleichheit statt der Tordifferenz die geworfenen Tore zählen ließ, bei denen der HSV Sangerhausen knapp vorn lag. Entsprechend geknickt verließen die Jungen um Trainer Rolf Schwarz nach ihrem ansprechenden Auftritt in der Sporthalle Zuckerfabrik die Platte. „Das ist unglücklich gelaufen“, gestand Abteilungsleiter Lehmann und versprach, „wir werten das Turnier in jedem Jahr gründlich aus und finden immer wieder Punkte, die wir beim nächsten Mal verbessern wollen.“
Der nächste Saale-Cup, so viel steht nach dem Turnier fest, ist schon jetzt in den Kalendern etlicher Gästeteams eingetragen, die gern jedes Jahr den Weg in die Saalestadt auf sich nehmen. Geht es nach der Anzahl der Meldungen, könnten das sogar in einigen Altersklassen noch deutlich mehr sein, organisatorisch ist bei acht Mannschaften jedoch Schluss. „Wir wollen jedem auch eine ansprechende Spielzeit bieten. Mit mehr Teams wäre das nicht mehr möglich“, betonte Lehmann, der sich mit seinen Mitstreitern natürlich über die jährlich steigende Resonanz freute.
Bilder von WJB und MJA
Bilder von der MJD und MJB
Dieser Artikel wurde am 02.September 2015 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 02.September 2015)