28. Februar 2015

Parallelen, die nur der Sport schreiben kann

Es gibt Parallelen, die letztlich nur der Sport schreiben kann. Im Jahr 1975 meldete sich die Elfjährige Marina Sroka bei der Handballabteilung der TSG Calbe an und fuhr damals drei Mal die Woche mit dem Fahrrad zum Training in die benachbarte Saalestadt. Sie blickt demzufolge auf eine interessante und erfolgreiche vierzigjährige Vereinsmitgliedschaft zurück und ist derzeit sehr aktiv in die Vorstandsarbeit der Calbenser Handballer eingebunden.

Beim traditionellen Sportlerempfang der TSG Calbe im Calbenser Rathaus gab es neben der Auszeichnung für Marina Sroka aber auch weiteren Grund zur Freude im Hause Sroka. Denn Tochter Kristin Sroka wurde gleichsam geehrt, allerdings als beste Sportlerin des Jahres, natürlich als aktive und erfolgreiche Handballerin.

Frauen_Kristin Sroka_Marina Sroka

Kristin und Marina Sroka beim diesjährigen Sportlerempfang der TSG Calbe im Rathaus der Saalestadt. | Foto: Verein

Die sportlichen Lebensläufe der Beiden zeigen dabei erstaunliche Parallelen auf. Kristin, die bereits als Fünfjährige mit dem Handballspielen begann, aber nach eigenen Aussagen bereits weitaus früher regelmäßig ihre Mutter bei den Spielen begleitete, spielt dabei genau wie früher ihre Mutter auf der so enorm wichtigen linken Rückraumposition in der ersten Frauenmannschaft. Auch im Bezug auf verschiedene Erfolge in den jeweiligen sportlichen Karrieren findet sich Interessantes. Im Jahr 1985 stieg Marina Sroka mit ihrer Mannschaft in die damals höchste Spielklasse der DDR, in die Oberliga, auf. Als Landesmeister Sachsen-Anhalts ging es 1992 unter Trainer Manfred Müller in die Regionalliga, genau 18 Jahre später schaffte auch Kristin mit ihrem Team diesen bemerkenswerten Schritt und stieg 2010 in die neugegründete Mitteldeutsche Oberliga auf. Nur 10 Jahre liegen zwischen anderen Sensationserfolgen, so holte 1999 Marina mit einem 18:17-Erfolg über Concordia Staßfurt den Landespokal in die Saalestadt. 2009, ebenfalls unter Trainer Frank Falke, tat es ihr Kristin gleich und besiegt mit ihrer Mannschaft in den beiden Finalspielen den klaren Favoriten TSV Niederndodeleben mit 24:23 und 23:22. Mit der Wiederholung dieses Triumphes im darauffolgenden Jahr konnte sich die Tochter jedoch einen kleinen Vorteil in der Statistik erspielen.

Heute freut sich Marina Sroka an der Seitenlinie über die Tore und für die Erfolge ihrer Tochter Kristin, vor knapp 20 Jahren war es noch genau umgekehrt. Es sind eben jene Parallelen, die nur der Sport schreiben kann.

Dieser Artikel wurde am 28.Februar 2015 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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