Manfred Müller – Ein Leben für den Calbenser Handball
Der Name Manfred Müller ist wie kein anderer mit der Handball-Abteilung der TSG Calbe verknüpft. Grund genug, den sportlichen Werdegang des Mannes zu würdigen, der zwei Drittel der vergangenen 90 Handball-Jahre an entscheidenden Stellen mitgestaltet und den Calbenser Handball geprägt hat hat.
1948 trat Manfred Müller in die damalige BSG „Einheit“ Calbe ein, spielte in Schüler- und Jugendmannschaften auf dem Großfeld, ehe er 1955 den Sprung in den Erwachsenenbereich wagte. Fünf Jahre – bis zum Studium als Bauingenieur – spielte er in der ersten Männermannschaft, engagierte sich aber bereits zu dieser Zeit als Trainer im Nachwuchsbereich. Nach dem Studium wechselte er in die zweite und später in die dritte Männermannschaft. Auch der Handball hatte sich gewandelt, war mittlerweile zur Hallensportart geworden. Mit seinem Engagement stellten sich im Nachwuchs zahlreiche Erfolge ein, aus denen der 3. Platz der männlichen A-Jugend bei den DDR-Meisterschaften 1971 noch herausragte.
Ab 1973 übernahm Manfred Müller die erste Männermannschaft, die zu dieser Zeit in der DDR-Liga spielte, ehe er schließlich 1978 im Frauenbereich seine Heimat fand. Die 1. Frauen der TSG Calbe wurden bis 1996 sein „Lebens-Mittelpunkt“. Es begann eine Zeit, in der der Frauenhandball in Calbe einen enormen Aufschwung erlebte. 1977 war das Team in die DDR-Liga aufgestiegen und schaffte 1985 sogar den Sprung in die DDR-Oberliga als höchste Spielklasse der Republik. Dort verblieb Calbe unter seinem angestammten Trainer bis zur politischen Wende.
Die Zeit nach 1989 gehörte gewiss zu den turbulentesten Abschnitten in der Sportgeschichte unserer Stadt und auch unserer Handball-Abteilung. Manfred Müller, der der Abteilung (mit einer kurzen Unterbrechung) von 1972 bis 2006 vorstand, gelang es, die Calbenser Handballer durch diese schwierige Zeit zu führen. Zwischenzeitlich abgestiegen war er es, der die 1. Frauen wieder neu aufstellte und somit den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord feiern konnte. Doch auch ein weiterer, für die Zukunft des Handballs entscheidender Schritt ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Jahrelange Arbeit im Hinter- und Vordergrund ließen lange unmöglich geglaubtes Wirklichkeit werden: Im August 1995 wurde die neu gebaute Hegersporthalle feierlich eröffnet. Seitdem haben alle Handballer vom Nachwuchs bis zur 4. Liga optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen und selbst Bundesligateams konnten sich bereits von den Vorzügen unserer Sporthalle überzeugen.
Große Verdienste gebühren Manfred Müller zudem im Handballförderverein Calbe, den er 1992 mit aus der Taufe hob und seitdem die Treue hält. Bis 2005 als stellvertretender Vorsitzender, kümmert er sich heute insbesondere um die Betreuung langjähriger Sponsoren und leistet damit nach wie vor unverzichtbare Dienste für seinen Verein, dem er seit nunmehr 64 Jahren die Treue hält.
Dieser Artikel wurde am 23.Juli 2012 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 17.September 2012)