Kondition ist die Grundlage für den Erfolg
TSG Calbe spielt eine überragende Saison
Es lassen sich bestimmt viele Begriffe finden, um den zweiten Platz der TSG Calbe in der Sachsen-Anhalt-Liga zu beschreiben. Für Trainer René Linkohr trifft trotz der unglücklichen Regelung des Verbandes, die den Saalestädtern den Meistertitel verbaute, einzig ein Prädikat zu. „Perfekt“ war die Saison.
Calbe l Bis zu dieser Einschätzung war es ein langer Weg, der sich im Rückblick für die TSG aber als durchweg positiv betrachten lässt. Einzig die schwere Verletzung von Felix Kralik am dritten Spieltag beim Derbysieg in Glinde, als er sich die linke Hand brach, bildete eine Ausnahme.
Doch auch solche Rückschläge verarbeitete die Mannschaft scheinbar problemlos. Viel Arbeit im Training, besonders die laut Linkohr „konditionelle Grundlage“, trug dazu bei. Und das obwohl auch Calbe wie jede andere Mannschaft mit Personalmangel aus beruflichen Gründen zu kämpfen hatte. „Es standen in der ganzen Saison nur siebenmal alle Spieler im Training zur Verfügung.“
In einer dieser Ãœbungseinheiten der Vorbereitung, die aufgrund eines Defekts in der Hegersporthalle in Glinde stattfand, benannte Linkohr das aus seiner Sicht mögliche Saisonziel: „unter die ersten Drei kommen“.
Für diese ambitionierte Vorgabe, war sich der Coach sicher, reicht das Potential der Mannschaft aus. Dass es am Ende das beste Ergebnis einer TSG-Männermannschaft in der höchsten Spielklasse des Landes wurde, damit hatte selbst Linkohr nicht gerechnet.
Für ihn war klar, dass der Einstieg in die Saison entscheidend sein wird. Im Auswärtsspiel in Wernigerode, das sich mit Spielertrainer Dimitri Filippov prominent verstärkt hatte, glückte ein guter Start, welchen das Team fortsetzte. „Wir haben Stück für Stück an Qualität gewonnen.“
Die angesprochene konditionelle Grundlage gepaart mit dem Erfolg übertrug sich auf die mentale Stärke der TSG-Spieler. „Ein Vorteil war, dass wir knappe Spiele zum Ende hin für uns entscheiden konnten.“ Der Trainer gibt zu, dass „wir einige solcher Partien in der letzten Saison noch verloren hätten“.
Bereits nach dem Unentschieden am zweiten Spieltag gegen dem HSV Naumburg-Stößen, für den Trainer eine „Hausmarke“, war abzusehen, dass die TSG ein deutliches Wort mitreden würde im oberen Drittel.
Ein weiterer Faktor der Beständigkeit lag im „Grad der Eingespieltheit“. Das Gros des Teams spielt seit 2007 zusammen. Die Verantwortung verteilte sich auf mehrere Schultern. Dass mit Christian Hübner (171), René Hulha (140) und Ron Barby (102) gleich drei Akteure die Einhundert-Tore-Marke durchbrachen, ist ein Beleg dieses Aspekts.
Zudem mussten viele Spieler „positionsvariabel arbeiten“ wie es Linkohr beschreibt, doch auch das meisterten sie ohne Ausnahme. „Jeder hat sich individuell weiterentwickelt.“
Der zweite Platz in der Sachsen-Anhalt-Liga fiel zufällig ins Jahr des 90-jährigen Bestehen, dessen Feierlichkeiten im Spiel gegen den Deutschen Meister von 2011, den HSV Hamburg, ihren Höhepunkt fanden. Es war quasi die Kirsche auf der Sahne einer „perfekten“ Saison.
Quelle: Volksstimme Norbert Wulf
Dieser Artikel wurde am 08.Juni 2012 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 20.Juni 2012)