Handball liegt in der Familie
Werner Herzig blickt anlässlich seines 80. Geburtstages auf mehr als 65 Jahre vereinstreue zur TSG Calbe zurück. Das „Handball-Gen“ hat er bereits über zwei Generationen weitergegeben:
von Tobias Zschäpe
CALBE. Am 26. Oktober feierte Werner Herzig seinen 80. GeburtsÂtag. Gunnar Lehmann, Handball- Abteilungsleiter der TSG Calbe, gratulierte vor dem Heimspiel der ersten Männermann gegen WitÂtenberg-Piesteritz dem langjähriÂgen Vereinsmitglied noch einmal recht herzlich zum runden JubiläÂum und wünschte vor allem GeÂsundheit.
Sicher ist, der Name Herzig ist noch für Gele Jahre fest verankert in der Calbenser Handball-LandÂschaft, denn neben Werner Herzig sind auch Sohn Stephan sowie die Enkelkinder Emil und Fritzi Herzig bei der TSG aktiv Die Partien seiÂner Enkel verfolgt der rüstige RentÂner ebenso regelmäßig, wie die weiteren Calbenser Heimspiele in der Hegerhalle. Und auch das „Handballgeschehen in der Region verfolgt er nach wie vor sehr aktiv“, wie Lehmann erfreut feststellte.
Sportlehrer Henry Niehoff entfacht Begeisterung
Ende der 1950er Jahre begann Werner Herzigs sportliche KarrieÂre bei der damaligen BSG Stahl Calbe in der Karl-Riemann-Sport- schule in der Großen Fischerei. „Sportlehrer Henry Niehoff, ein sehr feiner Mann, war damals mein erster Ãœbungsleiter“, erinnert sich Herzig. Unter ihm begann er bei den zweiten Schülern – und hält seinem Verein – seit 1967 als TSG – über 65 Jahre die Treue.
Dass er solange wortwörtlich am Ball blieb war also auch NieÂhoff zu verdanken. „Er konnte gut mit Kindern umgehen“, erzählt Herzig. So war bei ihm schnell die Begeisterung für den HandballÂsport geweckt. Nur während seiner Armeezeit setzte er kurz aus, kehrÂte anschließend aber wieder voller Vorfreude nach Calbe zurück.
Letzter Aufstieg in die DDR- Oberliga bleibt verwehrt
Gespielt wurde damals noch auf Großfeld. Und das durchaus erÂfolgreich. Gleich mehrfach stiegen die Saalestädter in die DDR-Oberliga auf. Auch in der Saison 1967 mit Herzig, der inzwischen in der ersten Mannschaft spielte, wurden die Calbenser Meister in der zweitÂhöchsten Spielklasse der DeutÂschen Demokratischen Republik. „Wir wären aufgestiegen in die DDR-Oberliga, aber dann wurde der Feldhandball abgeschafft“ blickt Herzig mit ein wenig WehÂmut zurück.
Die Zeit des Kleinfeld- und HalÂlenhandballs begann und auch unter dem Hallendach blieb der heute 80-Jährige am Ball. Erst in der ersten Mannschaft, später „haÂbe ich dann lange in der Zweiten gespielt. Außerdem gab es auch noch den Betriebshandball, bis das mit der Wende alles ein bissÂchen den Bach heruntergegangen ist“, so Herzig.
Einer, der zu diesen Zeiten imÂmer schon mit dabei war, ist WerÂners Sohn Stephan. In der Schule waren einige Lehrer beim HandÂball aktiv und führten den Filius an den Sport heran. „Ich hatte gar keiÂne andere Wahl“, lacht dieser. Das ging soweit, dass Vater und Sohn eine kurze Zeit bei den dritten Männern zusammenspielten, als Werner Herzigs aktive Karriere langsam ausklang und Stephan geÂrade im A-Jugend-Alter war.
Das Handball-Gen war also ofÂfensichtlich weitergegeben. Für Sohn Stephan ging es letztlich ebenfalls bis in die erste MannÂschaft, bevor er als Jugendtrainer anfing. Da passte es perfekt, dass bereits die nächste Generation in den Startlöchern stand.
„Wir haben damals gesungen wie die Heidelerchen“
Werner Herzig TSG Calbe
Denn er trainierte ab der E-Jugend die Mannschaft seines SohÂnes Emiel. „Ich war schon frühzeiÂtig bei den Nachwuchsturnieren im Saale-Cup und bei den WettÂkämpfen von Papa dabei“, erinnert sich der heutige Spieler von Calbes Verbandsliga-Herren, der auch beÂreits in der ersten Mannschaft ausÂhelfen durfte. Und auch Schwester Fritzi Herzig ist seit dem Mini-AlÂter in der heutigen TSG Calbe akÂtiv. Sie spielt inzwischen ebenso im Erwachsenenbereich, wie ihr Bruder, ist ein fester Bestandteil der Bezirksoberliga-Frauen.
Guter Kontakt zu den „alten“ Teamkameraden
Diese Entwicklung sieht auch WerÂner Herzig gerne, der wie eingangs erwähnt ein regelmäßiger BesuÂcher in der Hegersporthalle ist. Und auch mit seinen ehemaligen Teamkameraden pflegt er bis heuÂte einen regen Kontakt. „Wir haben damals auch nach den Spielen noch zusammengesessen und geÂsungen wie die Heidelerchen“, lacht der Rentner. „Und auch heute treffen wir .Alten Herren’ uns noch regelmäßig, gehen zusammen KeÂgeln. Wenn man die anderen VerÂeine der Region sieht, ist das nicht selbstverständlich“, freut sich HerÂzig, dass auch mit 80 Jahren die altÂbekannte Geselligkeit nicht verloÂrengegangen ist.
Quelle Volksstimme 16.11.2024
Dieser Artikel wurde am 19.November 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 19.November 2024)