19. November 2024

Handball liegt in der Familie

Werner Herzig blickt anlässlich seines 80. Geburtstages auf mehr als 65 Jahre vereinstreue zur TSG Calbe zurück. Das „Handball-Gen“ hat er bereits über zwei Generationen weitergegeben:

von Tobias Zschäpe

CALBE. Am 26. Oktober feierte Werner Herzig seinen 80. Geburts­tag. Gunnar Lehmann, Handball- Abteilungsleiter der TSG Calbe, gratulierte vor dem Heimspiel der ersten Männermann gegen Wit­tenberg-Piesteritz dem langjähri­gen Vereinsmitglied noch einmal recht herzlich zum runden Jubilä­um und wünschte vor allem Ge­sundheit.

Sicher ist, der Name Herzig ist noch für Gele Jahre fest verankert in der Calbenser Handball-Land­schaft, denn neben Werner Herzig sind auch Sohn Stephan sowie die Enkelkinder Emil und Fritzi Herzig bei der TSG aktiv Die Partien sei­ner Enkel verfolgt der rüstige Rent­ner ebenso regelmäßig, wie die weiteren Calbenser Heimspiele in der Hegerhalle. Und auch das „Handballgeschehen in der Region verfolgt er nach wie vor sehr aktiv“, wie Lehmann erfreut feststellte.

 

Sportlehrer Henry Niehoff entfacht Begeisterung

Ende der 1950er Jahre begann Werner Herzigs sportliche Karrie­re bei der damaligen BSG Stahl Calbe in der Karl-Riemann-Sport- schule in der Großen Fischerei. „Sportlehrer Henry Niehoff, ein sehr feiner Mann, war damals mein erster Ãœbungsleiter“, erinnert sich Herzig. Unter ihm begann er bei den zweiten Schülern – und hält seinem Verein – seit 1967 als TSG – über 65 Jahre die Treue.

Dass er solange wortwörtlich am Ball blieb war also auch Nie­hoff zu verdanken. „Er konnte gut mit Kindern umgehen“, erzählt Herzig. So war bei ihm schnell die Begeisterung für den Handball­sport geweckt. Nur während seiner Armeezeit setzte er kurz aus, kehr­te anschließend aber wieder voller Vorfreude nach Calbe zurück.

 

Letzter Aufstieg in die DDR- Oberliga bleibt verwehrt

Gespielt wurde damals noch auf Großfeld. Und das durchaus er­folgreich. Gleich mehrfach stiegen die Saalestädter in die DDR-Oberliga auf. Auch in der Saison 1967 mit Herzig, der inzwischen in der ersten Mannschaft spielte, wurden die Calbenser Meister in der zweit­höchsten Spielklasse der Deut­schen Demokratischen Republik. „Wir wären aufgestiegen in die DDR-Oberliga, aber dann wurde der Feldhandball abgeschafft“ blickt Herzig mit ein wenig Weh­mut zurück.

Die Zeit des Kleinfeld- und Hal­lenhandballs begann und auch unter dem Hallendach blieb der heute 80-Jährige am Ball. Erst in der ersten Mannschaft, später „ha­be ich dann lange in der Zweiten gespielt. Außerdem gab es auch noch den Betriebshandball, bis das mit der Wende alles ein biss­chen den Bach heruntergegangen ist“, so Herzig.

Einer, der zu diesen Zeiten im­mer schon mit dabei war, ist Wer­ners Sohn Stephan. In der Schule waren einige Lehrer beim Hand­ball aktiv und führten den Filius an den Sport heran. „Ich hatte gar kei­ne andere Wahl“, lacht dieser. Das ging soweit, dass Vater und Sohn eine kurze Zeit bei den dritten Männern zusammenspielten, als Werner Herzigs aktive Karriere langsam ausklang und Stephan ge­rade im A-Jugend-Alter war.

Das Handball-Gen war also of­fensichtlich weitergegeben. Für Sohn Stephan ging es letztlich ebenfalls bis in die erste Mann­schaft, bevor er als Jugendtrainer anfing. Da passte es perfekt, dass bereits die nächste Generation in den Startlöchern stand.

 

„Wir haben damals gesungen wie die Heidelerchen“

Werner Herzig TSG Calbe

 

Denn er trainierte ab der E-Jugend die Mannschaft seines Soh­nes Emiel. „Ich war schon frühzei­tig bei den Nachwuchsturnieren im Saale-Cup und bei den Wett­kämpfen von Papa dabei“, erinnert sich der heutige Spieler von Calbes Verbandsliga-Herren, der auch be­reits in der ersten Mannschaft aus­helfen durfte. Und auch Schwester Fritzi Herzig ist seit dem Mini-Al­ter in der heutigen TSG Calbe ak­tiv. Sie spielt inzwischen ebenso im Erwachsenenbereich, wie ihr Bruder, ist ein fester Bestandteil der Bezirksoberliga-Frauen.

 

Guter Kontakt zu den „alten“ Teamkameraden

Diese Entwicklung sieht auch Wer­ner Herzig gerne, der wie eingangs erwähnt ein regelmäßiger Besu­cher in der Hegersporthalle ist. Und auch mit seinen ehemaligen Teamkameraden pflegt er bis heu­te einen regen Kontakt. „Wir haben damals auch nach den Spielen noch zusammengesessen und ge­sungen wie die Heidelerchen“, lacht der Rentner. „Und auch heute treffen wir .Alten Herren’ uns noch regelmäßig, gehen zusammen Ke­geln. Wenn man die anderen Ver­eine der Region sieht, ist das nicht selbstverständlich“, freut sich Her­zig, dass auch mit 80 Jahren die alt­bekannte Geselligkeit nicht verlo­rengegangen ist.

 

Quelle  Volksstimme 16.11.2024

Dieser Artikel wurde am 19.November 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 19.November 2024)


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