Handball in der dritter Generation hat seinen Ursprung in der „Zuckerfabrik“
Nils Rätzel von Sachsen- Anhalt- Liegist TSG Calbe präsentiert die besten Mit- und Gegenspieler seiner bisherigen Laufbahn
 Volksstimme vom15.Juni2021
 Meine Top 7: Handball in der dritter Generation hat seinen Ursprung in der „Zuckerfabrik“
Einmal TSG Calbe, immer TSG Calbe, so lautet das Motto von Nils Rätzel. Sein gesamtes Handballer-LeÂben hat der großgewachÂsene Abwehrspezialist in der Saalestadt verbracht. Für die Volksstimme-Serie „Meine Top 7“ hat er nun sein Dream-Team zusamÂmengestellt. ÃœberraÂschend ist dabei, dass nicht nur Akteure aus seiÂnem Herzensverein darin auftauchen.
 Von Michael Jacobs und Karolin Pilz Calbe • Nils Rätzel ist 32 Jahre alt, Kreismitte-Spieler bei der TSG Calbe und vor allem AbÂwehr-Spezialist. In seiner bisÂherigen Laufbahn spielte er bisher ausschließlich in Calbe. Das ein oder andere Angebot von anderen Clubs gab es in der Vergangenheit zwar, infraÂge kam ein Wechsel aber bisÂher nie. Und das wird wohl auch so bleiben, denn Nils RätÂzel ist in Calbe fest verwurzelt.
Immerhin wurde er in eine Handball-Familie hineingeboÂren: Sein Großvater spielte ebenso wie sein Vater und nun auch er. Rätzel-Handball in dritter Generation also. Vater Eckhardt war Torhüter und nahm Nils und auch seinen Bruder schon frühzeitig mit in die Zuckerfabrik, die altehrÂwürdige Spielstätte der Calbenser Handballer. Damit war das Handballfeuer in Nils RätÂzel entfacht. Und es ist bis heuÂte nicht erloschen.
Die aktuelle HerrenmannÂschaft der TSG besteht aus vieÂlen Spielern, mit denen Rätzel bereits gemeinsam die JuÂgendjahre durchlief – darauf baut sich unter anderem der Erfolg der Mannschaft auf. Auch deshalb sagt der Calbenser: „Die Auswahl der persönliÂchen Top-Sieben und der damit einhergehende Rückblick haÂben viel Spaß gemacht, man lässt die schöne VergangenÂheit viel zu selten Revue pasÂsieren. Ãœber die Zeit hinweg lernte man unzählige Spieler kennen, die Eindruck hinterÂließen. Eine Auswahl von 14 Spielern war deshalb schon eine Herausforderung. Nur sieÂben zu wählen wäre fast unÂmöglich gewesen“, sagt Rätzel und hat deshalb auch eine ErÂsatzbank mit Spielern gefüllt. Diese kann sich ebenso sehen lassen, wie die StartaufstelÂlung in Rätzels Dream-Team.
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Torhüter
Stefan Wiederhold (TSG Calbe): „Im Kasten komme ich nicht an Stefan vorbei. Seine körperlichen Voraussetzungen sind enorm und in der VerganÂgenheit gewann er unzählige Spiele für uns. Zwischendurch wechselte er zwar nach StaßÂfurt, fand dann aber den Weg zurück nach Calbe. Jede andeÂre Mannschaft hätte so einen Torhüter gern in ihren Reihen, denn seine Instinkte im KasÂten sind bemerkenswert.“
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Linksaußen
Maximilian Weiß (TSG Calbe): „Das Niveau, das er mitÂbringt, ist außergewöhnlich. Ãœber die vergangenen Jahre legte er sogar noch eine SchipÂpe drauf und gehört mittlerÂweile zu den besten Spielern, welche die Sachsen-Anhalt-Liga aufbietet. Vor dem gegneriÂschen Tor zeigt sich Max zu jeÂder Zeit trickreich und greift auf ein variantenreiches WurfÂrepertoire zurück. Im Training wie im Spiel ist er zu 100 ProÂzent fokussiert und sehr ehrÂgeizig. Wahrscheinlich könnte er auch eine Liga höher beÂstehen, denn was Max auf der Platte anbietet, ist erstklassig.“
Rückraum Links
Tornas Jablonka (SG Spergau): „Ich habe Tornas gewählt, da er seit Jahren in der Sachsen-AnÂhalt-Liga spielt und ein absoluÂter Ausnahmespieler ist. Es war stets eine HerausfordeÂrung gegen ihn zu bestehen, da er ein unglaubliches Auge für das Geschehen auf der Platte besitzt. Er versteht es, nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitspieler glänzen zu lassen und nach Abpfiff der Partie freue ich mich stets auf ein wenig Fachsimpelei mit ihm.“
Rückraum Mitte
Rene Hulha (TSG Calbe): „Es ist schade, dass Rene nicht mehr aktiv spielen kann, denn er war der genialste SpielÂmacher, mit dem ich je geÂmeinsam auf dem Feld stehen durfte. Ich würde ihn einen Instinkthandballer nennen, der intuitiv die richtigen EntÂscheidungen trifft und immer wieder Akzente setzt. Dazu war er torgefährlich, obwohl er für einen Rückraum-Akteur klein gewachsen ist. Dank seiÂner hohen Spielintelligenz setzte er nicht nur sich selbst, sondern auch seine NebenÂmänner exzellent in Szene, das war immer wieder großes Kino für die Zuschauer in der Halle.“
Kreismitte
Florian Lück (HV Rot-Weiss Staßfurt): „Obwohl Florian zum jüngeren Semester geÂhört, bringt er viel Erfahrung und dazu hervorragende körÂperliche Voraussetzungen mit. Am Kreis fängt er jeden Ball und ist ein großartiger ChanÂcenverwerter. Sein Eins-gegen- Eins lässt sich kaum verteidiÂgen, deswegen sehe ich ihn perspektivisch mindestens eine Liga höher spielen. Einen Spieler wie ihn hat man lieber in den eigenen Reihen, statt im gegnerischen Team.“
Rückraum Rechts
Christian Hübner (ehemals TSG Calbe): „Christian ist eine Ikone in Calbe. Leider spielt er nicht mehr, doch bis heute ist er ein guter Freund und treuer Fan, der nach dem Spiel den einen oder anderen Ratschlag gibt. Während seiner aktiven Zeit gehörte er zu den torgeÂfährlichsten Rückraum-Spielem der Liga, der sein Herz am rechten Fleck trägt.“
Rechtsaußen
Marius Schwarz (MTV VorsÂfelde): „Mittlerweile spielt MaÂrius beim Oberligisten MTV Vorsfelde. Der sportliche Reiz war für ihn gewaltig und binÂnen kurzer Zeit nahm er in der neuen Mannschaft sogar eine führende Rolle ein. Das liegt unter anderem an seinem exÂtremen Ehrgeiz. Außerdem ist er pfeilschnell auf der AußenÂbahn und bringt ein sicheres Wurfbild mit. Ab und an haÂben wir noch Kontakt und ich hätte ihn gern wieder in meiÂnem Team.“
Trainer
Eckhard Rätzel (TSG Calbe):
„Mein Vater war gleichzeitig mein Jugendtrainer und förÂderte mich stets. Das war jeÂdoch nicht immer von Vorteil, denn wenn die Spiele gelaufen waren, bekam ich Zuhause eine Extra-Auswertung. Die ersten Jahre begleitete er mich im Herrenbereich, um den Sprung zu erleichtern und bis heute diskutieren wie die Begegnungen aus.“
Frank Falke (TSG Calbe): „GeÂmeinsam mit Frank feierten wir große Erfolge im JugendÂbereich. Von seiner übermitÂtelten Philosophie und seinen Ãœberzeugungen zehre ich bis heute.“
Andreas Wiese (TSG Calbe):
„Was Andreas aus den TraiÂningseinheiten herausholt, ist einmalig. An der Seitenlinie ist er zwar sehr emotional und aufbrausend, doch das ist seine Natur. Ein schlechtes Zeichen ist es allerdings, wenn er die Partie nur noch still beobachÂtet. Die letzten Jahre prägte er maßgeblich Verein und MannÂschaft. Er hat jederzeit ein offeÂnes Ohr. Dafür kann ich mich nur bei ihm bedanken.“
Die Ersatzbank
Torhüter
Christian Brandt (SV Grün-Weiß Wittenberg- Piesteritz): „Über Jahre hinÂweg bestimmte Christian das Niveau in der Sachsen-Anhalt-Liga. Außerdem ist er der einzige Torhüter, den ich kenne, der mit kurzer Hose spielt. Ein bisschen verrückt muss man da schon sein, glaube ich.“
Linksaußen
Lucas Marschall (TSG Calbe): „Es handelt sich um ein Luxusproblem, auf dieser Position zwischen Maximilian und Lucas entscheiden zu können. Lucas spielt in Calbe derzeit im Rückraum, samÂmelte in Bernburg jedoch über drei Jahre hinweg ErfahÂrungen auf der AußenposiÂtion. Wenn er auflauft, ist sein hohes Niveau schlichtweg nicht zu übersehen und ich bin froh, dass ich mit ihm statt gegen ihn spielen darf.“
Rückraum links
Ronny Krause (TSG CalÂbe): „Was Ronny in der VerÂgangenheit an Spielen im AlÂleingang rettete, ist blanker Wahnsinn. Mit einer enormen Sprung- und Wurfkraft knallt er die Balle aus dem RückÂraum in den Kasten. Der NaÂme „Steinewerfer“ würde eigentlich recht gut zu ihm passen.“
Rückraum Mitte
Stefan Blechschmidt (TuS Radis): „Zugegeben, wir sind lediglich Amateure, doch trotzdem misst man sich gern mit den Besten. Und .Blechi‘ gehört dazu. In der VerganÂgenheit spielte ich sehr gern beziehungsweise ungern gegen ihn – das kann man betrachten wie man will. Als Gegenspieler war er eine abÂsolute Herausforderung, er war trickreich, wurfgewaltig und noch dazu mit einer hoÂhen Spielintelligenz ausgeÂstattet – eine Maschine.“
Kreismitte
Sven Herrmann (ehemals Eintracht Gommern und SG Lok Schönebeck): „Vor einiger Zeit beendete Sven seine aktive Karriere. Gegen ihn zu spielen, war immer eine große Freude. So wie er ausÂteilte konnte er auch einsteÂcken. Da er groß gebaut ist, ließ er sich gut anpacken und monierte nie das robuste Spiel. Er war ein Handballer der einiges an Körperkontak’t abkonnte, ohne umzufallen“
Rückraum rechts
Michael Kreyenberg (SG Lok Schönebeck): „Schon in Glinde machte sich Michael einen Namen. Wenn man ihn sieht, würde man nicht anÂnehmen, dass er so ein feines Händchen für den Handball hat. Er ist körperlich kernig gebaut und aufgrund seines extrem variablen Wurfbildes stand er stets unter den Top Zehn der Torschützenlisten.“
Rechtsaußen
Andreas Doll (ehemals TSG Calbe): „Ein groß geÂwachsener Rechtshänder, der auf der rechten AußenposiÂtion ungeheures Talent mitÂbrachte – das ist ungemein selten. Wie er die Tore verÂwandelte war wirklich außerÂgewöhnlich. Damit beeinÂdruckte er 2011 im FreundÂschaftsspiel gegen den amÂtierenden Deutschen Meister HSV Hamburg sogar den gegÂnerischen Torhüter, als er ihm den Ball ins obere Eck hämÂmerte. Für mich und viele anÂdere ist er eine kleine Ikone.“
Dieser Artikel wurde am 16.Juni 2021 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 16.Juni 2021)