„Eine Schippe drauflegen“
Grundsätzlich zeigt sich Trainerin Stephanie Beyer zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden ihrer Mannschaft, den Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe. Das soll auch in der Rückrunde der Fall sein.
von Kevin Sager
CALBE. Menschen streben immer nach besserem, größerem. Das liegt in ihrer Natur. Hat man eine Aufgabe erledigt, will man eine weitere übernehmen und auch diese gewissenhaft abschließen. „Also im Grunde bin ich zufrieden, ja“, lautet das Hinrundenfazit von Stefanie Beyer, der Trainerin des Handball-Sachsen-Anhalt-Ligisten TSG Calbe. Doch sie schiebt sofort nach. „Auch wenn noch einiges besser geht. Das wird dann auch das Ziel für die Rückrunde“, gibt sie auch einen Blick auf die kommenden Spiele. „Noch eine Schippe drauflegen, das komplette Potenzial ausschöpfen und auf jeden Fall den Platz halten“, heißt die Devise für die Saalestädterinnen. Auf Rang drei stehend beendeten die Handballerinnen das Jahr 2023, vier Punkte hinter dem Spitzenreiter BSV 93 Magdeburg. „Mit Blick auf das Ziel wird es besonders auf die ersten beiden Spiele ankommen.“ Dann sind Oebisfelde und eben die Landeshauptstädterinnen die Gegner.
Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Die Vergangenheit lässt aber hoffen, dass die Calbenserinnen bis zum Ende der Saison auf einem oberen Tabellenplatz verweilen werden. Am ersten Spieltag konnte sofort Oebisfelde besiegt werden. Es folgte ein weiterer Erfolg gegen den SV Union Halle- Neustadt III. Erst dann kam der erste Dämpfer – ausgerechnet gegen den BSV 93 (27:30). Es machte den Anschein, als würden die Saalestädterinnen in einen Negativstrudel geraten, denn auch die Partie gegen Jessen wurde verloren.
„Das Duell war spielerisch zwar recht dünn, aber kämpferisch dafür umso besser.“
Aber pünktlich zum Derby fanden die Saalestädterinnen wieder in die Spur zurück. Das Prestigeduell gegen die Elbestädter entschieden die Calbenserinnen mit 36:29 für sich, nur um eine Woche später wieder eine Niederlage in Magdeburg – diesmal beim HSV – zu kassieren. „Das Spiel verlieren wir in letzter Sekunde“, ärgerte sich Beyer nicht nur kurz nach dem Spiel, sondern auch noch in der Winterpause. Es folgte aber nur noch ein Ausrutscher, wobei das Ergebnis im Nachgang in den Hintergrund rutschte.
„Negativ-Highlight war sicherlich der Kreuzbandriss von Alexandra Pajung gegen die SG Kiihnau, welches auch das ärgerlichste Spiel war“, hielt Beyer fest. Lange Zeit waren die TSG-Handballerinnen auf der Siegerstraße unterwegs, brauchten am Ende aber das Glück, dass Kristin Sroka vom Siebenmeterpunkt die Nerven behielt und zum 26:26 traf. Die Leistung von Sroka war bisher sehr „stabil“ sagt Beyer. Auch Michelle Feilhaber ist erneut eine feste Säule bei Calbe. Als größte Überraschung tat sich allerdings Melanie Thiele hervor. Eigentlich war sie für die Reserve vorgesehen, zeigte in der Sachsen-Anhalt-Liga aber ebenfalls gute Leistungen. „Sie ist sehr flexibel einsetzbar und immer für ein großes Highlight gut“, erklärt Beyer.
Negativ-Highlight entpuppt sich als Brustlöser
Das Heimspiel gegen Kühnau und die Verletzung setzten rückblickend betrachtet jedoch zusätzlich Kräfte frei, denn bis zum Ende des Jahres verloren die Saalestädterinnen nicht mehr. Nach einem 33:17-Sieg gegen Gräfenhainichen folgte ein knapper, am Ende aber verdienter 27:25-Erfolg gegen Niederndodeleben. Die Partie war zugleich auch das große Highlight für die Calbenser Trainerin. „Das war spielerisch zwar recht dünn, aber kämpferisch dafür umso besser. Trotz aller Widrigkeiten mit drei roten Karten und dauerhaftem Zeitspiel sowie ohne Kristin Sroka kämpfte sich die Mannschaft von einem deutlichen Rückstand zurück und drehte den Spielstand“, erinnert sich Beyer gerne an das Auswärtsspiel zurück.
Ebenfalls deutlich wurde es auch im Heimspiel gegen den HC Burgenland II. Calbe setzte sich mit 32:21 durch und verabschiedete sich mit einem guten Gefühl von den heimischen Fans. Im letzten Auftritt des Jahres belohnten die Saalestädterinnen ihren Aufwind eindrucksvoll und setzten sich gegen den TSV Wefensleben deutlich mit 38:22 durch.
Damit ist eine perfekte Ausgangslage für die Rückrunde geschaffen, in der Beyer und ihre Sieben hoffen, dass eine schwächere Phase diesmal ausbleibt. Wenn alle noch die besagte „Schippe drauflegen“ blicken die Saalestädterinnen auf eine konstantere und vor allem erfolgreiche Rückrunde.
Quelle Volksstimme 17.01.2024
Dieser Artikel wurde am 17.Januar 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.