2. Juli 2012

Doppelte Bronzemedaille für Calbenser Mädchen in der Sachsen-Anhalt-Liga

Die Mädchen um Andreas Glöckner und Gerold Hofmann traten in der vergangenen Saison sowohl in der WJB als auch in der WJA an. In beiden Staffeln belegten die Saalestädterinnen am Ende den dritten Platz unter den Teams aus Sachsen-Anhalt.

Weibliche B-Jugend

Die Weibliche A-/B-Jugend der Saison 2011/2012. | Foto: Tilman Treue

Die weibliche B-Jugend der TSG Calbe ist an und für sich nicht für übermäßige Emotionen bekannt. Stattdessen besticht das Team mit einem ausgebrochen variablen taktischen Repertoire und eine breit verteilten Treffsicherheit. In der vergangenen Saison jedoch gab es sie, die emotionalen Momente, die Spielerinnen, den Trainern Andreas Glöckner und Gerold Hofmann und natürlich den Fans auf der Tribüne in Erinnerung bleiben dürften.

Die sichere Siebenmeterschützin Lisa-Marie Prokop am Punkt. | Foto: Volksstimme

22:22 lautete am 17. März das Endergebnis gegen die erste Garde der Sportschulen Magdeburg und Halle. Lisa-Marie Prokop, mit 12 Toren an dem gefühlten Sieg beteiligt, erinnert sich: „Das war das beste Spiel überhaupt. Der Teamgeist, das Spielerische, die Motivation – es hat an dem Tag einfach alles gepasst und wir haben gekämpft wie noch nie. Ich hatte total Gänsehaut und nach dem Spiel sind auch bei den meisten Tränen geflossen, weil es so unbeschreiblich war.“ Momente, die es im Handballer-Leben nur selten gibt.

Gewiss war es dieses Spiel, das die Saison überstrahlt, jedoch gab es im September auch völlig gegensätzliche Emotionen. Trainer Andreas Glöckner fasst zusammen: „Die Saisonvorbereitung mit dem Trainingslager in Schierke und dem Sieg beim Saalecup lief optimal. Der dritte Platz beim ersten A-Jugend-Turnier machte uns Mut, so dass die 25:26-Niederlage gegen Bernburg ein Schock war.“ Das Spiel wurde prägend für die Hinserie, in der die so optimistisch gestartete Mannschaft kaum ihre wahre Stärke zeigte. „Spielerisch waren wir gut drauf, mussten das jedoch mit der entsprechenden Durchsetzungsstärke unterlegen“, so der Trainer weiter, spricht von mentaler Stärke und dem Willen, in die Nahtstellen zu gehen.

Mit viel Schwung setzt Marie Zilke zum Torwurf an. Die Hallesche Abwehrspielerin kommt da nicht mehr heran. | Foto: Volksstimme

„Es gab Spiele, da dachten wir, dass wir die Mannschaften mit links schlagen, nur weil sie in der Tabelle unten standen“, übt Lisa-Marie Selbstkritik, sagt aber auch, „wir haben gemerkt, dass wir jedes mal volle Motivation brauchten und einfach immer 100 Prozent geben mussten, weil sich so ein Spiel schnell wenden kann.“ Die Erkenntnis kam rechtzeitig und nach Weihnachten spiegelte sich das auch in der Tabelle wieder. Der Aufschwung mündete in das Rückspiel gegen Anhalt Bernburg. „Spielerisch war das unser bestes in der Saison“, waren sich die Trainer nach dem überragenden 33:20-Erfolg einig. Auch die Spielerinnen geben sich am Ende zufrieden, zum Beispiel Marie Zilke: „Im Verlauf der Saison war eine deutliche Steigerung zu erkennen. Es war unser gemeinsames Ziel, als Mannschaft unter die besten drei zu kommen und das ist uns ja auch gelungen.“

Auf beiden Außenpositionen war Lisa Kirchner erfolgreich. | Foto: Volksstimme

Im Vergleich zum Vorjahr hat das Team noch einmal an Qualität zugelegt, was zum einen an der harten Trainingsarbeit, zum anderen an der Verstärkung durch Torhüterin Alexandra Baier und Julia Ihlo liegen dürfte. „Das alles wäre aber nicht möglich ohne die optimalen Bedingungen, die uns der Verein ermöglicht“, unterstreichen die Trainer und schließen den Dank an die Eltern und private Sponsoren mit ein. „Nicht jedes Spiel ist so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten, aber wir haben uns unseren 3. Platz hart erkämpft und sind stolz drauf“, resümiert Lisa-Marie und lässt auch die Rolle ihrer Trainer nicht unerwähnt, „sie standen immer hinter uns egal was war. Wenn mal ein Spiel nicht so lief, haben sie uns Mut gemacht. Ohne die beiden hätten wir das nie gepackt.“

Laura Bertram musste sich als Kreisspielerin gegen die zunehmend kompakteren Abwehrreihen durchsetzen. | Foto: Volksstimme

Das Team holte übrigens noch einen weiteren dritten Platz, denn in fast derselben Besetzung traten die Mädchen auch in der A-Jugend Sachsen-Anhalt an. „So richtig habe ich das gar nicht als Saison wahrgenommen“, bemerkt Elisa Mennecke dazu, denn die gewählte Turnierform war alles andere als ideal. Die Trainier sehen hingegen das Positive an der Doppelbelastung, die vor allem für das körperliche Durchsetzungsvermögen wichtige Spielpraxis brachte. Und die Bronzemedaille hinter den Sportschulen und Haldensleben kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Dieser Artikel wurde am 02.Juli 2012 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 17.September 2012)


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