Deckung soll das Herzstück werden
Die erste Männermannschaft der TSG Calbe startet heute in die Handball-Saison 2015/16 der Mitteldeutschen Oberliga.
Von Nadja Reichert
Calbe l Während sich viele Mannschaften der Liga mit anderen Spielern verstärkt haben, ist die TSG im Grunde fast gleich geblieben. Einziger Neuzugang ist der junge Torhüter Bastian Krautwald, der in der vergangenen Saison beim SV Germania Borne im Kasten stand. Mit seinen gerade einmal 18 Jahren hat der Keeper seinen Coach aber schon schwer beeindruckt. „Für sein Alter hält er schon sehr gut“, lobt Kampe. „Er ist eine echte Verstärkung für unser Team. Nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich passt Bastian bestens zu uns.“
Und eine starke Besetzung braucht Calbe auch. Denn die Liga hat es dieses Jahr in sich. „Man kann kaum einen Favoriten ausmachen“, sagt Kampe. Deshalb stapelt er selbst erst einmal tief und strebt nur den Klassenerhalt an.
Kampe, der die Mannschaft im Juni übernahm, ist in der Hegersporthalle allerdings alles andere als ein Unbekannter. Denn er war schon einmal Trainer der Frauenmannschaft. „Aufgrund meines Berufes konnte ich aber nicht in Calbe bleiben“, bedauert Kampe. Dieser Fakt hat sich nun geändert. Kampe ist Lokführer bei der DB Region Süd-Ost AG Verband Elbe/Saale. „Ich muss mich wirklich bei meinem Chef und meinen Kollegen bedanken. Ohne deren Verständnis könnte ich meiner Tätigkeit als Trainer nicht nachgehen.“
„Es macht Spaß, mit dem Kader zu arbeiten“
Nun ist er wieder zurück und hat in der Vorbereitung die Mannschaft quasi erneut kennengelernt. „Es macht wirklich Spaß, mit diesem Kader zu arbeiten. Die Stimmung im Training war immer super und niemand geht ohne ein Lächeln nach Hause.“ Aber nicht nur mannschaftlich, sondern auch sportlich kann der Trainer gute Ergebnisse vorweisen. Kampe versuchte, verschiedene Deckungsformen zu spielen. Vom 3-2-1 über 5-1 bis hin zum 6-0 sollen die Calbenser alles beherrschen. „Im Spiel müssen wir dann sehen, was funktioniert.“
Außerdem hat der Trainer seine Schützlinge darauf getrimmt, auf mehreren Positionen fit zu sein. Beispielsweise soll Rene Hulha verstärkt in der Deckung agieren. „Wir brauchen Leute wie Rene in der Abwehr“, erklärt Kampe. Denn die Defensive soll das Herzstück des TSG-Spiels werden. Eine weitere Stärke, auf die Kampe voll setzt, ist das Umkehrspiel.
Verletzungspech schlägt zum Saisonbeginn
Im Grunde sehe es bei der TSG Calbe bestens aus, doch eine Sache trübt den Saisonstart. Die Saalestädter werden von großem Verletzungspech heimgesucht. Auch deshalb hat Kampe darauf gedrängt, dass seine Spieler variabel einsetzbar sich. Probleme gab es dabei kaum. „Die Jungs agieren auch auf Positionen, die ihnen nicht unbedingt liegen, aber sie wissen, dass sie es müssen und stellen sich dann auch in den Dienst der Mannschaft.“
So ist Ronny Krause beispielsweise im linken Rückraum auf einem guten Weg und auch Maximilian Weiß entwickelt sich zum Allrounder. „Wir hoffen aber, dass sich bis Ende des Jahres die Verletzungsmisere behoben hat und wir dann wieder mit voller Bank spielen können.“
Rene Hulha ist der Denker und Lenker im Team
Einer, der auch noch fehlen wird, ist Hulha. „Das ist schade, denn Rene ist der Denker und Lenker im Team“, erkennt Kampe an. Zudem wird auch Felix Kralik für zwei oder drei Monate ausfallen. Hinzu kommt der fragliche Einsatz von Christian Hübner. „Unser Kader ist zwar dünn, aber die Spiele müssen trotzdem erstmal gespielt werden und dann weiß man mehr.“
Dennoch wäre ein größerer Kader zum Saisonauftakt sicher von Vorteil. Heute ab 18 Uhr ist der HC Glauchau Meerane zu Gast. „Das wird ein schweres Spiel“, schätzt Kampe ein. Deshalb hofft die TSG auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Fans und Zuschauer, die wieder für tolle Stimmung sorgen sollen.
Quelle: Volksstimme vom 12.09.2015
Dieser Artikel wurde am 13.September 2015 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.