Statistiken sind in erster Linie wohl eher etwas für Zahlenbegeisterte oder Mathematikprofessoren, der Saisonverlauf der Handballerinnen der TSG Calbe jedoch lässt sich unglaublich passend mit dieser qualitativen Auswertung beschreiben: Sieht man von den beiden Begegnungen gegen den verlustpunktfreien Ligakrösus HC Rödertal ab, kommen die Calbenserinnen auf ein durchschnittliches Verhältnis von 23,75 erzielten Treffern zu 24,45 Gegentoren pro Spiel. Ein Fakt, der sich wie ein roter Faden durch die gesamte TSG-Saison 2011/2012 zieht und gleichsam trotz der vielen Tore im Handballsport die Wichtigkeit in der Entscheidung zwischen Sieg und Niederlage von nur einem Tor untermauert.

Eben jenes eine Tor war es oft, dass den Calbenserinnen in den Spielen fehlte, um die zumeist ansprechenden spielerischen Leistungen in Zählbares umzumünzen. So belegten die TSG-Frauen in der Endabrechnung der zurückliegenden Saison 2011/2012 in der Mitteldeutschen Oberliga mit sieben Siegen und einem Unentschieden nur den zehnten Tabellenrang.

Insbesondere in den entscheidenden Schlussphasen der Spiele feierte zumeist der Gegner eben jenes eine Tor. Beispiele dafür gibt es in der Rückschau leider viele: sowohl in den Heimspielen gegen den HC Salzland 06, den TSV Niederndodeleben, den HV Chemnitz und den HSV Haldensleben, als auch in der Auswärtspartie gegen Gera-Zwötzen verfehlten die Calbenserinnen jeweils denkbar knapp den anvisierten Erfolg. Einen weiteren Schluss jedoch lässt die Statistik außerdem zu, auch in dieser Saison zeigte sich die TSG spielerisch mit den Liga-Kontrahenten mindestens auf Augenhöhe.

Dies ist umso bemerkenswerter, weil die TSG Calbe in der Mitteldeutschen Oberliga eine exotische Ausnahme darstellt. Im Gegensatz zu sämtlichen anderen Mannschaften, die mithilfe von teils großen finanziellen Aufwendungen Spielerinnen aus dem In- und Ausland verpflichten und unterhalten, spielen die Spielerinnen der Saalestadt hobbymäßig einzig aufgrund des Spaßes am Sport Handball. Der Teamgeist innerhalb der Mannschaft ist dabei der höchste Trumpf im Duell mit den anderen Mannschaften.