20. März 2018

Zwei hart erkämpfte Siege

TSG Calbe trotz der Doppelbelastng

Erst holte sich die TSG Calbe am Freitag ei- nen 32:31-Heimerfolg gegen den starken SV Langenweddingen, am Sonntag folgte ein 32:27 bei Schlusslicht HBC 53 Wittenberg/Jessen.

 

Von Kevin Sager und Enrico Joo Calbe/Wittenberg •

Trotz heftigem Schneefall und eisigen Temperaturen war die Hegersporthalle am Freitag in Calbe gut gefüllt. Bei einem genaueren Blick auf die Bank des Sachsen-Anhalt-Ligisten TSG Calbe fiel auf, dass der Trainer Andreas Wiese gar nicht dabei war. Stattdessen übernahmen der Betreuer René Hulha und Peter Weiß, Trai­ner der TSG Calbe II, das Kommando. Und die Aushilfscoachs machten die Sache ordentlich. Am Ende gewann die TSG das Heimspiel gegen den SV Langenweddin­gen mit 32:31 (17:15).

Nach dem Spiel war Hulha ganz schön außer Atem. Denn die Partie war „hart umkämpft“, wie er es beschrieb. „Langenweddingen hatte eine starke Abwehr und ein gutes Kreisläuferspiel. In den Eins-gegen-eins Situationen haben sie das stark gemacht.“ Doch auch Calbe brauchte sich nicht verstecken. Denn mit Weiß und Hulha saßen schließlich zwei erfahrene Handballer auf der Bank. „Ein Dank geht an Peter, der mir das ein oder andere Mal aus der Patsche geholfen hat“, sagte Hulha. Während des Spiels holte sich der Betreuer immer wieder Tipps vom Trainer der Zweiten. „Peter hat mit klaren Ansagen die Mannschaft mit geleitet.“

Und spielerisch starteten die Calbenser gut in die Partie. Vor allem, wenn der Ball vom Torwart schnell nach vorn geworfen wurde. Mit zwei Toren zog die TSG auf 9:7 davon, der Vorsprung konnte bis zur Pause aufrecht erhalten werden (17:15). Doch in der zweiten Hälfte verflachte das Spiel etwas und Langenweddingen kämpfte sich in die Partie zurück. In der 44. Minute gingen die Gäste dann sogar in Führung (24:23). „Zum Ende war der Sieg dann auch ein Stück weit glücklich“, musste auch Hulha einsehen. Denn in der letzten Minute lag die TSG nur mit einem Treffer wieder in Front. Langenweddingen nahm 20 Sekunden vor Schluss eine Auszeit, um den letzten Angriff zu planen. Doch durch eine Ungenauigkeit landete der Ball im Toraus und der Sieg war den Saalestädtern nicht mehr zu nehmen.

Ronny Krause (I.) war beim ersten Sieg der TSG Calbe der Matchwinner. Foto: Kevin Sager

„Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Sie haben heute alles gegeben“, sagte Hulha. Doch ein wenig Selbstkritik äußerte der Betreuer auch. „Ich habe nicht alles richtig gemacht. Im letzten Angriff hätte ich eine Auszeit nehmen müssen, das habe ich verpasst“, so Hulha. Doch das übernahm der Gästecoach und sicherte der TSG doch noch zwei Punkte.

 

Auch das zweite Spiel am Sonntag war ein Arbeitssieg. Das Personal war das fast gleiche, nur Torwart Bastian

Krautwald musste diesmal passen. Dafür gab es auf der Bank einen Tausch. Wiese konnte die Calbenser im zweiten Spiel coachen. Und musste da tatsächlich aus dem Anzug springen, um den 32:27 (12:14)-Erfolg beim Schlusslicht HBC 53 Wittenberg/Jessen möglich zu machen. „Ich bin in der Halbzeit laut geworden“, sagte er. „Ich war stinkig und angefressen.“

Warum? „Wir hatten zwölf Fehlwürfe, davon acht oder neun, wo wir frei durch waren.“ So lag die TSG gegen ei­nen Gegner, den „wir immer im Griff hatten“, sogar zur Halbzeit zurück. „Wir haben es unnötig spannend gemacht. Es war eine Sonntagslethargie drin.“ Die schüttelte Calbe aber im zweiten Durchgang aus den Ärmeln. Dingfest machten die Gäste den Sieg in der letzten Viertelstunde. Auch die Doppelbelastung war kein Problem. „Ich habe viel durchgewechselt“, so Wiese. „Jeder kam auf seine Einsatzzeit. Am Ende war es eine Teamleistung. Keiner stach wirklich hervor.“

 

Calbe (erstes Spiel): Wiederhold, Bertram, Krautwald – Walther, Barby, Krause (10/4), Gieraths (3), Lück (6), Rätzel, Schwarz (4), Harig (1), Weiß (4/1), Sowa, Reiske (4)

Siebenmeter: Calbe 5/5 – SVL 7/6 Zeitstrafen: Calbe 8 – SVL 5

 

Calbe (zweites Spiel): Wiederhold, Bertram – Walther (2), Barby (1), Krause (3), Gieraths (1), Lück (5), Rätzel, Schwarz (4), Harig, Weiß (9/2), Sowa (1), Reiske (6/1)

Siebenmeter HBC 4/3 – Calbe 4/3 Zeitstrafen: HBC 5 – Calbe 1

 

Volksstimme vom 20.03.2018

Dieser Artikel wurde am 20.März 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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