24. September 2024

Zitterpartie durch Kampf entschieden

Oberliga-Handballer der TSG Calbe schlagen den TuS Radis auswärts mit 31:30 (14:14)

RADIS/CALBE/KAG. Immer wie­der wanderte der Blick von Malte Gottschalk auf die Uhr. Dabei hat­te er einen Gedanken: „Schaffe ich es noch rechtzeitig in die Sport­halle nach Gräfenhainichen?“ Klar war, dass es zum Anpfiff nichts wird, aber zumindest für die zweite Halbzeit war Gott­schalk dann einsatzbereit. Das freute natürlich Calbes Trainer Frank Reckzeh, denn die Wech­selbank war mehr als spärlich besetzt. Einzig ein Torwart sowie zwei Feldspieler saßen dort – mit dabei auch der A- Jugendliche Emiel Otto Herzig.

Die zur Verfügung stehenden Spieler haben im Handball-Oberliga-Duell aller­dings „gefightet“, wie der Trainer sah, und konnten einen knappen 31:30 (14:14)-Erfolg gegen TuS Radis einfahren. „Wir hatten auch ein bisschen Glück, weil wir es wieder verpasst haben, den Sack zuzumachen. Einige freie Würfe fanden nicht den Weg ins Netz. Wir werfen sechs Minuten lang kein Tor mehr“, erinnerte sich Reckzeh an die Schlussphase. Weil aber die Abwehr sicher stand, kamen auch die Gastgeber zu keinem weiteren Treffer.

Mit der Aufstellung zu Spielbe­ginn hatte der Calbenser Coach eventuell auch den Gegner ein wenig aus dem Tritt gebracht. So begann der junge Herzig auf der Linksaußen-Position. „Im An­schluss haben wir dann immer wieder variiert. Paul Steffen war dort dann des Öfteren zu finden, in der zweiten Hälfte war es dann

Malte Gottschalk“ erklärte der Calbenser Trainer. Absetzen konnte sich – bis auf eine gute Phase des TuS (13:9, 24.) – keine Mannschaft. Zur Pause schafften die Gäste sogar wieder den Aus­gleich.

Ein ähnliches Bild gab es nach der Pause zu sehen. Die Führung wechselte ständig. Zehn Minu­ten vor dem Ende konnten die Calbenser dann erstmalig vier Tore (29:25, 50.) vorlegen und hatten somit die besseren Kar­ten. „Die Abwehr im Zusammen­spiel mit dem Torwart hat sich deutlich gesteigert“, meinte Reck­zeh. Allerdings war in der Offen­sive reichlich Sand im Getriebe. Und so mussten die Calbenser dann doch nochmal richtig zit­tern. Radis verkürzte nach 57 Mi­nuten auf 30:31. In der Schluss­minute zogen beide Trainer die jeweils letzte Auszeit, um Spiel­züge zu besprechen, aber einen Treffer konnte keine Mannschaft mehr erzielen.

„Mit Blick auf die fast nicht vor­handenen Wechselmöglichkeiten haben wir das Beste aus der Situa­tion herausgeholt. Am Ende wa­ren die zwei Punkte das Wichtigs­te“, fiel das Fazit vom TSG-Coach am Ende nüchtern, aber glücklich aus. „Man muss aber auch dazu sagen, dass 30 Gegentore natür­lich noch zu viel sind.“ Ãœber die­sen kleinen Schönheitsfehler konnte Reckzeh mit etwas Ab­stand zum Spiel dann auch lä­chelnd hinwegsehen.

TSG Calbe: Daniel Bertram, Leon Dobertin – Daniel Gieraths (3), Nils Rätzel (2), Emiel Otto Herzig, Paul Eric Steffen (9), Martin Sowa (3), Felix Kralik (3), Mal­te Gottschalk, Marc Stapf (2), Kevin Reiske (9/1)

Siebenmeter Calbe 1/3 – Radis 2/2

Zeitstrafen: Calbe S – Radis 4 Rote Karte (o.B.): Martin Sowa (54., Calbe)

 

Quelle  Volksstimme 23.09.2024

Dieser Artikel wurde am 24.September 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 24.September 2024)


verwandte Artikel