16. Januar 2018

Weiß: “ Habe mich geschämt“

Calbe II verliert 26:31 (7:16) gegen Coswig

Calbe (ejo) • Peter Weiß ist ein erfahrener Haudegen. Es braucht schon eine lange Zündschnur, um den Trainer der TSG Calbe II aus der Fassung zu bringen. Doch nach dem Spiel am Sonnabend, nach der 26:31 (7:16)-Niederlage in der Verbandsliga Süd gegen Blau-Rot Coswig, fehlten ihm fast die Worte. „Ich bin am Boden zerstört. Ich habe mich geschämt. Das war grauenhaft. Das war das Schlechteste, was ich von dieser Mannschaft je gesehen habe.“ Dabei trainiert er das Team seit zweieinhalb Jahren.

Ja, die Calbenser leisteten sich gegen den Tabellenletzten, der dank des Sieges an der Saale auf den vorletzten Platz sprang, einen unerklärlichen Ausrutscher. Und es war vor allem die Abwehr, die einen Totalausfall hatte. Gegen die keineswegs flinken Coswiger ließ sich die TSG II mit sehr einfachen Mitteln immer wieder überrumpeln. „Es gab keine Abstimmung, keine Einstellung, null Körperkontakt. Es sah fast so aus, als hatten die Spieler Angst.“ Weiß probierte viel, stellte auf eine offensive Deckung um. Nichts half.

Aber auch im Angriff verlief vieles im Sand. Wobei es da kleine Lichtblicke gab. Immerhin warf Calbe 19 Tore nach der Pause. Dadurch kam die TSG nach fast permanentem Acht- oder Neun-Tore-Rückstand zum Schluss auf fünf Tore heran. So sah das Ergebnis wenigstens schwarz auf weiß nicht mehr ganz so peinlich aus. Auf jeden Fall muss aber über die­ses Spiel geredet werden.

Endstation Abwehrblock. Die TSG-Reserve um Tim Gieraths (r.) kassierte gegen den Tabellenletzten Coswig eine herbe Heimklatsche. Foto: Enrico Joo

Draufhauen? Nein, das wird Peter Weiß auf keinen Fall. „Ich muss mit Engelszungen sprechen“, sagt er. Er muss sich erklären lassen, wie es dazu kommen konnte, dass sich die TSG-Reserve nach dem Aufstieg und dem guten Saisonstart in so eine Schieflage hineinmanovriert hat. Fünf Pleiten gab es am Stück, seit sechs Spielen wartet Calbe auf einen Sieg. „Vielleicht haben einige gedacht, dass es nach dem Aufstieg immer so weiter geht“, meinte Weiß. Spätestens jetzt muss aber jeder verstanden ha­ben, dass der Wind in der Verbandsliga sehr viel rauer weht als in der Bezirksliga. Und am Sonnabend muss Calbe bei Tabellenführer Grün-Weiß Wittenberg/Piesteritz ran. Die Zeichen der Zeit stehen schlecht. Es kann nur besser werden.

Calbe II: Dobertin, Kaiser – Falkenthal (1), Salti, Bullmann (3), Herget (1), Haverland (10/3), Kessel (1), Möbus (3), Fahrholz, Ulrich, Gieraths (5), Maynicke, Rätzel (2)

Siebenmeter Calbe II5/3 – Coswig A/3

Zeitstrafen: Calbe II6 – Coswig 2

 

Quelle Volksstimme vom 16.01.2018

Dieser Artikel wurde am 16.Januar 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


verwandte Artikel