TSG wehrt sich nach Kräften
Erwartungsgemäß fuhren die Handballerinnen des HC Salzland 06 einen klaren 34:22 (15:9)-Sieg im Derby bei der TSG Calbe ein. Doch eine überzeugende Leistung zeigte der Tabellenführer der Mitteldeutschen Oberliga bei weitem nicht.So waren nach dem Ende der Partie beide Trainer missgestimmt, weil unzufrieden. TSG-Coach Frank Mühlner klagte über das bekannte Leid fehlender Alternativen und Unkonstanz im Spiel seiner Mannschaft, weil eben aufgrund der angespannten Personalsituation nicht vernünftig trainiert werden kann. Sein Gegenüber Nils Lässing war mit der Einstellung seines Teams absolut nicht einverstanden und sprach von einer „sehr blutleeren Vorstellung“.
Die Gastgeberinnen legten zu Beginn zweimal vor (1:0, 2:1), versuchten durch viel Bewegung, die eng stehende Abwehr Salzlands auseinanderzuziehen. Diese variierte wie gewohnt zwischen einer 6-0 und 5-1-Deckung, wobei Mühlner beobachtete, dass „wir mit der 5-1 besser klar gekommen sind“. Allgemein hat seine Mannschaft bei einer 6-0-Grundordnung größere Schwierigkeiten, weil „uns die absolute Torjägerin aus dem Rückraum fehlt“.
Die Gäste verfügen über mehrere Spielerinnen solchen Typs. Dennoch erzielte Rechtaußen Cordula Block die ersten drei Treffer für die „Wildgänse“, zwei davon über Tempogegenstöße. Das Konterspiel war eine gewohnte Stärke des Teams, doch in Hälfte eins erhielt nur noch das Tor von Stephanie Jäger zur 10:4-Führung für den HCS 06 Einzug in die Statistik (siehe Infokasten).
Auch im Zusammenspiel blieb Salzland unter seinen Möglichkeiten. Allein die individuelle Stärke sorgte für eine zwischenzeitliche 13:5-Führung, die bis zur Pause aber zum 15:9 schrumpfte, weil sich die TSG nach Kräften sowie Möglichkeiten wehrte und bemühte.
Viele und vor allem andere Aspekte gab es über die zweite Halbzeit nicht zu berichten. Der Gast war weiter auf der Suche nach seiner Normalform, Calbe darum bemüht, den Rückstand erträglich zu gestalten. Beim Stand von 22:12 betrug der Abstand erstmals zehn Tore.
Doch nicht der Fakt an sich war dabei interessant, sondern wie der Treffer zustande kam. Salzland eroberte in der Abwehr den Ball. Maria Geipel spielte ungefähr auf Höhe der Mittellinie einen schnellen Pass auf die nach vorn gelaufene Elisabeth Günther am Kreis. Wie häufig an diesem Tag, war das Anspiel aber zu ungenau, der Ball lief weiter und landete dennoch im Tor der TSG, weil Torhüterin Stephanie Crimée nicht konzentriert war und ihm einfach nur hinterher schaute – ein kurioser Treffer.
Nicht kurios, aber ungewöhnlich war, dass die „Wildgänse“ in den letzten Minuten der Partie mit zwei Kreisläufern agierten. Auf den deutlichen Endstand von 34:22 aus Sicht Salzlands hatte es am Sonnabend auf jeden Fall wenig Einfluss.
TSG Calbe: Stephanie Crimee – Melanie Sauer (4), Josi Wurbs, Franziska Sprotte (2), Sophia Rust (4), Christin Bily (1), Christiane Wilke (3), Kristin Sroka (5/1), Mandy Wenzel, Stefanie Hüls (3)
HC Salzland 06: Lorf, Klauß – Block (3), Fiedler (2), Rosiak, Günther, Geipel, Retting, Jäger (10/3), Farken (2), Knappe (6/2), Sachse (7), Sacher (2)
Siebenmeter: TSG 3/1 – HC Salzland 7/5
Zeitstrafen: TSG 3 – HC Salzland 2
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 08. April 2013
Dieser Artikel wurde am 08.April 2013 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 11.April 2013)