TSG-Frauen verpassen Sensation nur knapp
Mit ihrer bisher besten Saisonleistung schrammten die Oberliga-Damen der TSG Calbe gegen den Tabellenführer HSV Marienberg nur haarscharf an einer Sensation vorbei. Nach einer starken zweiten Hälfte unterlagen die Saalestädterinnen zwar knapp mit 22:24 (10:14), setzten damit jedoch ein weiteres Achtungszeichen in der Liga und sorgten bei ihren Gegnern zumindest für Verunsicherung.
Es waren der sichtbare Kampfgeist und die mannschaftliche Geschlossenheit, die die TSG an diesem Tag zu einem gleichwertigen Gegner für das erfahrene Team aus dem Erzgebirge machte. Sicherlich entschied wieder einmal die größere Effektivität und sicherlich boten eigene Fehler dem Gegner die Möglichkeit zu Kontertoren, am Auftreten der Mannschaft gab es jedoch nichts zu kritisieren. Engagiert kämpfte jeder für den anderen, wurde in der Abwehr zugefasst und sich nach jedem Ball lang gemacht. Auch das Zusammenspiel mit Torfrau Nadine Dorau, die an diesem Tag mit einigen Paraden glänzen konnte, funktionierte bestens. Die Fans in der Hegersporthalle sahen ein Spiel auf Augenhöhe, das über weite Strecken beste Handball-Kost bot. Sechs Tore waren die Gäste nach der ersten Viertelstunde bereits davon gezogen, doch die TSG fing ihren Gegner wieder ein – nicht mit Tempo, sondern mit einem geduldigen Mannschaftsspiel, das unter anderem für Stefanie Hüls und Kristin Sroka Lücken auftat.
Nach dem Wechsel schien Marienberg das Spiel endgültig an sich reißen zu wollen, erhöhte den Vorsprung bis auf 21:15 (45.). TSG-Coach Frank Mühlner reagierte, stellte sein Team um und bewies dabei ein glückliches Händchen. Franziska Sprotte machte im Aufbau eine gute Figur, während Christiane Wilke, die im Angriff ihrer Rolle am Kreis übernahm, in der Abwehr Marienbergs Spielführerin Lucie Hribova in Schach hielt. Mit viel Geduld und einer offensiven Abwehr biss Calbe ein Tor nach dem anderen ab. Marienberg konterte mit zunehmender Härte, die jedoch nur einseitig geahndet wurde. Das brachte Emotionen in die bis dahin weitgehend faire Partie, die Fans tobten auf der Tribüne und dennoch gelang es den Saalestädterinnen, in dieser schwierigen Situation die Ruhe in ihrem Spiel zu behalten. Stefanie Hüls verkürzte von links außen zum 21:23 (57.) und damit in Schlagweite zum Punktgewinn. Für mehr reichte es an diesem Tag nicht, aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist getan und, wenn man so will, die zweite Halbzeit hat die TSG auf jeden Fall gewonnen.
TSG Calbe: Nadine Dorau / Susan Heinrich – Patrizia Engelmann (3), Marie Hoffmann (1), Stefanie Hüls (8/2), Sophia Rust (2), Melanie Sauer, Franziska Sprotte, Kristin Sroka (5/1), Mandy Wenzel (2), Christiane Wilke (1)
HSV Marienberg: Reichel / T. Sichmanova – Freislerova (5), Gaitzsch (3), Halasz, Hribova (3/1), Kracmanova (7/2), N. Sichmanova (3), Sowa (2)
Siebenmeter: Calbe 5/3, Marienberg 5/3
Zeitstrafen: Calbe 7, Marienberg 2
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 12. November 2012
Dieser Artikel wurde am 11.November 2012 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 20.November 2012)