Von Franziska Herz

Calbe l Einmal mehr bewiesen die Handballer der TSG Calbe, dass in heimischer Halle mit ihnen nicht zu spaßen ist. Nach dem 28:22 (11:9)-Erfolg gegen die SG Spergau bleiben sie zuhause weiterhin ungeschlagen. Und stießen zum dritten Mal einen Spitzenreiter der Sachsen-Anhalt-Liga von seinem Thron. Zum dritten Mal gelang es der TSG Calbe, einen bis dato Tabellenführer in die Knie zu zwingen: Nach der Reserve des Dessau-Roßlauer HV und dem BSV Magdeburg war es nun die SG Spergau, die gegen die Saalestädter das Nachsehen hatte. Zwar war Trainer Andreas Wiese nicht so richtig zufrieden, musste sich während des Spiels die sprichwörtlich grauen Haare wachsen lassen, konnte aber auch erkennen, dass ein Reifeprozess in seiner jungen Mannschaft vorhanden ist.

Führung durch Felix Kralik

Insbesondere über die erste Hälfte ärgerte sich der Coach. Für die Calbenser war gerade in dieser Phase viel Glück dabei, wie Wiese betonte. Sieben Fehlwürfe standen für sein Team auf dem Protokoll. „Bereits bei der Erwärmung hat das Glänzen in den Augen gefehlt.“ Warum – das konnte er sich im Anschluss auch noch nicht erklären. Dabei brachte Felix Kralik seine Farben gleich zu Beginn dreimal in Führung (3:2, 8.) und Keeper Stefan Wiederhold hielt, nicht nur einmal, einen Siebenmeter. Nur kurz darauf landete ein Konter von Marius Schwarz in den Händen des gegnerischen Torhüters, ein weiterer Gegenstoß durch Florian Lück prallte an der Latte ab. Aber auch die Gäste hatten mehr als einen Fehlwurf und vergaben zwei weitere Siebenmeter. Mit einer 11:9-Führung gingen die Calbenser in die Kabine.

Steigerung in Hälfte zwei

Hälfte zwei gefiel Wiese besser. Auch wenn Spergau beim 14:14 (38.) und 15:15 (40.) noch einmal den Ausgleich schaffte, agierten die Gastgeber cleverer im Abschluss. Die Spergauer mussten die folgenden acht Minuten ohne einen Treffer hinnehmen, bis sie wieder einen Zähler verbuchen konnten, derweil zog die TSG bis zum 19:16 davon, Florian Lück markierte durch einen Siebenmeter das 20:16 (49.).

TSG erkämpf sich den Sieg

Der Erfolg für die TSG geriet nicht mehr in Gefahr. Christoph Borzucki erhöhte zum 22:18, Lück durch Konter zum 25:19. Auch wenn Wiese mehrere Dinge bemängelte. Zum einen, dass „sich niemand etwas zutraut“, bezogen auf die Unsicherheit, die sich nach den ersten Fehlwürfen einstellte. Zum anderen, dass die Spergauer ihr Spiel „verschleppten“ und damit wiederum die Saalestädter aus dem Konzept brachten. In der letzten Minute traf Lück erneut von der Linie (27:21), der eingewechselte TSG-Torhüter Leon Dobertin parierte den Gegenangriff der Gäste. Florian Lück, der mit zehn Treffern die meisten der Partie beitrug, traf zum 28:21, aber erst mit dem Schlusspfiff wurde der 28:22-Endstand durch einen Spergauer besiegelt. „Es waren hart erkämpfte Punkte“, betonte Wiese und unterstrich den Heimvorteil für seine Sieben: „Sie kommt über die Emotionen.“

Calbe: Wiederhold, Dobertin – Barby, Lück (10), Rätzel, Ilgenstein (1), Schwarz (2), Borzucki (4), Weiß (4), Kralik (7)

Siebenmeter: Calbe 3/3 – Spergau 7/3, Zeitstrafen: Calbe 5 – Spergau 4

Quelle: Volksstimme vom 21.11.2016

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