TSG- Aufholjagd geht zu sehr an die Substanz
Sachsen-Anhalt-Liga Calbe unterliegt bei Eiche Biederitz mit 23:24
Es wurde das knappe Kopf-an-Kopf-Rennen, das die TSG Calbe im Auswärtsspiel der Sachsen- Anhalt-Liga gegen den SV Eiche 05 Biederitz erwartet hatte. Dass die Heger- Handballer am Ende mit 23:24 (10:11) den Kurzeren zogen, lag daran, dass sie am Freitagabend in der Summe zu viele falsche Entscheidungen trafen.
Von Bjorn Richter Biederitz/Calbe •
Vor einer solchen Drucksituation hatte Christoph Borzucki in seinem Handballer-Leben noch nicht oft gestanden. Doch dieser Spielzug der Calbenser Sachsen-Anhalt-Liga Handballer endete nun mal rund 15 Sekunqen auf Halbrechts bei dem 20-Jährigen, der nun zumindest das Unentschieden retten sollte, sich folglich den Wurf aus dem Rückraum nahm – und vergab. „Er hat etwas zu hektisch reagiert“, stellte auch TSG- Trainer Andreas Wiese fest, nahm seinen Youngster zugleich aber in Schutz: ChrisÂtoph ist ein junger Spieler, das kommt eben vor.“
Doch es hätte am FreitagÂabend auch nicht vorkommen müssen, denn ursprünglich war der Spielzug überhaupt nicht für Borzucki „designt“. Nachdem der Biederitzer Eric Straßburger wuchtig zum 24:23 abgeschlossen hatte, bat Wiese seine Mannschaft 42 Sekunden vor Schluss zur Auszeit. Dort wurde alles für den letzten Angriff durchgesprochen. Auch, dass einer der Routiniers die Verantwortung übernehmen solle. Doch stattdessen wanderte sie auf einen der Jüngsten im Team weiter, was den Coach entsprechend ärgerte: „Zu Spielbeginn und am Ende trifft der Trainer die Entscheidung. Wenn es dann schief geht, tragt eben er die Schuld.“
Indes hatte sich die TSG im Nachgang mit den Ursachen der dritten Saisonniederlage nicht beschäftigen müssen, wenn sie sich nicht auf einen Schlagabtausch mit den Gastgebern eingelassen hatte. Die Chance dazu bestand in einem bis zur 18. Minute (8:7) ausgeglichenem Spiel durchaus. Doch dann schluderte die TSG unerklärlicherweise im Abschluss, so dass die gute Leistung von Daniel Bertram zwischen den Pfosten kaum zum Tragen kam. „Andreas Wichmann im Biederitzer Tor musste dagegen gar nicht viel machen, weil wir ihn statisch angeworfen haben“, haderte Wiese. Nur mit viel Mühe egalisierten Felix Kralik per Doppelschlag und Borzucki den zwischenzeitlichen 7:10-Rückstand (20.).
Aufholjagd fordert Tribut
Die zweite Hälfte verlief so zuschauerfreundlich, weil spannend. Biederitz legte zumeist einen Treffer vor, Calbe glich aus. „Dadurch, dass wir im ersten Abschnitt zu leichtfertig mit unseren Chancen umgegangen sind, kostet es uns nach hinten heraus zu viel Kraft.“ So plagte sich etwa Kralik unter der Dauerbelastung in Abwehr und Angriff ab der 50. Minute mit Krämpfen. Die Dienste ihres Rückraum- Shooters hatten der TSG in der Schlussphase gut zu Gesicht gestanden, doch so bejubelten die Gastgeber eben ihren Matchwinner. „Der Siegtreffer von Eric war purer Wille“, erklarte Eiche-Coach Enrico Sonntag und fügte an: „Wichtig war vor allem, das wir nie einem Rückstand hinterhergerannt sind.“
Biederitz: Wichmann, Wolke – Moritz (6), Straßburger (3), Held, Peters, Schnetter (1). Große (1), Freistedt (1), Praest (3), Swoboda (4), Frank (5/4), Tysack
Calbe: Bertram, Wiederhold – Krause (4/1), Hulha (1), Lück (2), Rätzel, Schwarz (2), Borzucki (3), Weiß (6/2), Kralik (5), Reiske
Siebenmeter Eiche 4/4, TSG 5/3;
Zeitstrafen: Eiche 3, Calbe 3
Quelle Volksstimme 30.10.2017
Dieser Artikel wurde am 30.Oktober 2017 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.