Schlecht gespielt, trotzdem gepunktet
TSG Calbe schlägt den BSV 93 Magdeburg mit 22:20 (10:11)
Von Kevin Sager Magdeburg/Calbe • Dass AndreÂas Wiese seine Sicht auf Spiele immer deutlich schildert, ist kein Geheimnis. Doch die Worte nach einem 22:20-Erfolg seiÂner TSG Calbe sind dann doch sehr hart formuliert: „Es war kein schönes Spiel, auch unsere Leistung war schlecht“, sagte der Coach des Sachsen-Anhalt- Ligisten nach der Partie gegen den BSV 93 Magdeburg. Doch es gab auch einen Grund: die Chancenverwertung. „Wir lösen manche Spielsituationen falsch“, meinte Wiese, der am Ende aber mit der kämpferischen Leistung seiner Sieben sehr zufrieden war.
Dabei spielte seine Mannschaft nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Denn Wiese hat eine feste Taktik in der Deckung. Diese wurde aber zum wiederholten Male nicht ausgeführt, denn die TSG spielte erneut mit einer Manndeckung. Somit nahmen die Calbenser sowohl John Bade als auch Janis Auerbach aus dem Spiel. „Diese Variante soll aber eigentlich nur eine Alternative sein. Zu Beginn des zweiten Durchgangs sind wir davon auch kurz weggegangen, um zu sehen, ob wir dadurch kompakter spielen. Das war nicht der Fall.“
Vor allem haderte der Coach aber mit der Chancenverwertung. Viele einfache Bälle wurden nicht im Tor untergebracht und so entwickelte sich von Minute eins an ein sehr enges Spiel. Immer wieder wechselte die Führung, kein Team schaffte es, sich abzusetzen. „Die Deckung hat nicht gepasst, da war der BSV aber auch clever“, lobte der Ãœbungsleiter den Gegner.
Lücken in der Abwehr sorgen für Gegentore
Denn die TSG ließ sich locken, produzierte so Lücken in der Abwehr, welche die Magdeburger verwerteten. In der 21. Minute nutzte Bade genau so eine Situation aus und brachte sein Team in Führung (8:7). Diesen knappen Vorsprung nahmen die Gastgeber mit in die Kabine, auch weil die TSG zu oft vor dem Kasten der Magdeburger scheiterte.
Im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Beide Teams schenkten sich nichts und so kam es zu einer hitzigen Schlussphase. Innerhalb der letzten Minute sprach der Unparteiische drei Zeitstrafen aus. Doch das hatte für Wiese auch andere Gründe. „Körperlich sind die Magdeburger nicht die robustesten. Daher gab es viele Zeitstrafen“, erklärte der Coach im Nachgang. Vor allem Auerbach sorgte immer wieder für die Unterzahl der Calbenser. „Er ist klein und sehr wendig. Das sieht dann in manchen Situationen einfach komisch aus.“ Somit sammelten die CalÂbenser insgesamt zehn Strafen.
Während das Spiel seiner Mannschaft nicht das beste war, fand Wiese allerdings eine Sache, die sein Team die gesamte Saison bereits auszeichnet: „Es ist schon zu sehen, dass meine Mannschaft sich nie aufgibt und immer weiter macht“, lobte der Coach. Denn im Endeffekt „haben wir es über die individuelle Klasse gelöst. Wir haben zwei Punkte geholt, daher ist alles gut.“
Somit glückte der MannÂschaft von Wiese die Generalprobe für die kommende Aufgabe, der sich einen kleinen Seitenhieb aber nicht verkneifen kann. „Ich war in Staßfurt gegen Langenweddingen. Staßfurt hat Punkte liegengelassen, wir nicht.“ Denn das Team von Sebastian Retting spielte 30:30-Unentschieden. Am kommenden Wochenende kommt es dann zum ShowÂdown. Für den Tabellenführer geht es darum, die Siegesserie weiter auszubauen, um den Platz an der Sonne weiter zu behaupten.
TSG: Wiederhold, Bertram – Walther (1), Fritz, Krause (3), Lück, Rätzel (1), Schwarz (7), Borzucki, Weiß (1), Sowa, Kralik (2), Illig (2), Reiske (5)
Siebenmeter TSG 0/3 – BSV 931/3
Zeitstrafen: TSG 10Â Â Â – BSV 93 2 Rote Karte (3×2 Mlnuten): Felix Kralik (59, TSGCalbe)
Quelle Volksstimme vom 29.01.2019
Dieser Artikel wurde am 29.Januar 2019 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 23.März 2019)