Personalsorgen unübersehbar
Handball-Verbandsliga: Die TSG Calbe II verliert ihr Heimspiel gegen den SV Eintracht Gommern II mit 23:32 (13:15). Dabei kommt es zu einem Comeback
Von Kevin Sager
CALBE. Im Juni 2022 wurde Ronny Krause in die „Handball-Rente“ verabschiedet. Seitdem hatte der wurfgewaltige Rückraum-Schütze als Aktiver nichts mehr mit dem Handball zu tun. Viel mehr war sein Platz auf der Tribüne, wo er des Öfteren die Spiele seiner TSG Calbe ansah. Das änderte sich vor dem vergangenen Wochenende, als auf seinem Telefon eine NachÂricht aufleuchtete: ein Hilferuf der Reservemannschaft der TSG. DieÂser gingen aufgrund von zahlreiÂchen Krankmeldungen und VerletÂzungen die Spieler aus. Auch aus der A-Jugend konnte bis auf eine Ausnahme kein Spieler genomÂmen werden, da die Mannschaft selbst einen Doppelspieltag absolÂvierte. Krause musste nicht lange überlegen und sagte zu. Im Verbandsliga-Duell gegen den SV Eintracht Gommern II stand er dann wieder auf der Platte und bewies mit neun Toren, dass er nichts verÂlernt hat. Zum Sieg reichte das aber nicht. Die Saalestädter unterÂlagen dem SV Eintracht Gommern II mit 23:32 (13:15).
 Co-Trainer spielt mit
Wie groß die personellen Sorgen wirklich waren, zeigte sich zudem an der Tatsache, dass Schlussmann Moritz Wieschke auf der Platte agierte und Niklas RohrÂbach aus der A-Jugend zwischen den Pfosten ausÂhalf. Auch Co-Trainer ToÂbias Tischler streifte sich ein Trikot über. „Wir sind wirklich auf dem Zahnfleisch gekrochen und die Faktoren bewiesen, wie schlecht die Zeichen für uns stanÂden“, musste auch Calbes Betreuer Carsten Richter feststellen, der auch nicht vor Ort sein konnte.
Ausgeglichener Beginn
Im ersten von drei aufeinanderfolÂgenden Heimspielen bis JahresenÂde zeigten zu Beginn die Calbenser eine ansehnliche Leistung. „Da hatten wir unsere Kräfte gut im Griff“, hat sich der Betreuer von Trainer Holger Lehmann sagen lassen. Beide MannschafÂten begegneten sich auf Augenhöhe, Calbe schaffÂte immer wieder den AusÂgleich und lag zur Pause nur mit zwei Toren im Rückstand.
„Im zweiten Durchgang ist es dann aber über uns hereinÂgebrochen. Der Kräfteverschleiß war deutlich spürbar“, so Richter weiter. Das nutzte Gommern imÂmer wieder für Tore und setzte sich auf 16:21 ab. Anschließend
folgte eine weitere Schwächung für die TSG. Max Ammerpohl musste nach seiner dritten ZeitÂstrafen die Platte verlassen. Hinzu kamen einige SchiedsrichterentÂscheidungen, mit denen vor allem Trainer Lehmann haderte. „GomÂmern konnte sich mehr in der AbÂwehr leisten als wir“, stellte er schon während des Spiels fest.
Viele technische Fehler
Als Ausrede wollte Richter das aber nicht zählen lassen. „Wir maÂchen einfach zu viele technische Fehler. Das hängt mit dem PersoÂnalmangel zusammen. Die KonÂzentration lässt nach und die FehÂlerquote wird größer“, erläuterte der Betreuer. „Wir hatten vor allem im zweiten Durchgang nichts mehr entgegenzusetzen. Es gab keine Möglichkeiten, die NiederlaÂge zu verhindern“, fiel das Fazit daÂher nüchtern aus.
Quelle Volksstimme 05.12.2024
Dieser Artikel wurde am 06.Dezember 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.