28. Februar 2024

Nicht besser, aber cleverer

Ein Handball-Leckerbissen ist das Sachsen-Anhalt-Liga-Duell zwischen der SG lok Schönebeck und der TSG Calbe nicht. Am Ende setzten sich die Saalestädter mit 25:18 durch.

von Kevin Sager

SCHÖNEBECK/CALBE. Beide Fanla­ger gaben alles. Mit Trommeln und Fangesängen entstand in der Schönebecker Franz Vollbring-Halle eine gute Atmosphäre.

Nach 60 Minuten wurden beide Teams gefeiert, auch wenn die Gesichter bei den Sachsen-Anhalt- Liga-Handballerinnen der SG Lok Schönebeck deut­lich länger waren. Auf der Gegenseite, bei der TSG Calbe, gab Josephin Hecker, „der wir es zu ver­danken haben, dass wir nicht mit einem Rückstand in die Pause ge­hen“, wie Calbes Trainerin Stefanie Beyer beschrieb, die Anheizerin. Hüpfend im Kreis tönte aus den Kehlen der Saalestädterinnen „Der­bysieger“. Das Duell in der Elbe­stadt gewann die Sieben um Coach Beyer mit 25:18 (9:9). „Schön war es nicht, aber zum Glück erfolgreich“, meinte die TSG-Trainerin.

Auch Florian Willner, Trainer der Lok-Handballerinnen, hatte „ein gutes Spiel“ gesehen, welches aber „zu deutlich“ ausfiel. Calbe war nicht unbedingt besser, hatte zu Beginn arge Probleme mit Schönebeck. „Dieser Ab­wehrart konnten wir in der ersten Halbzeit nicht viel entgegensetzen und rannten uns regelmäßig fest oder verloren ohne Not den Ball“, hatte Beyer beobachtet.

Allerdings wurde in dieser frü­hen Phase der Partie klar, was der Hauptgrund für die Derby-Nieder­lage der Elbestädterinnen ist. „Wir scheitern zu oft an uns selbst. Wir sind nicht kaltschnäuzig genug“, war sich Willner sicher. Keine Mannschaft schaffte es aus diesen Gründen, sich abzusetzen, so dass es mit einem Remis in die Kabinen ging.

Das Momentum lag zu der Zeit klar bei den Gastgeberinnen, doch das konnte Schönebeck nicht nut­zen – im Gegenteil. Bis zur 45. Mi­nute trafen die Gäste acht Mal das Tor, die Elbestädterinnen hin­gegen nur drei Mal, so dass ein 12:17 auf der Anzeigetafel auf­leuchtete. „Die Einstellung hat gestimmt, aber 50 oder 60 Prozent Wurfeffektivität sind dann schlussendlich einfach zu wenig“, meinte Willner.

„Wir konnten dann end­lich den Schalter umlegen und unser Spiel aufziehen“, freute sich Beyer hingegen. Bis zur Schlusssirene hatten die Calbenserinnen keine Probleme mehr, den Abstand zu halten. Das lag auch daran, dass sich Schönebeck „dumme Zeitstrafen“ einhandelte, welche aus Sicht von Willner „är­gerlich“ waren.

„Die Schönebeckerinnen, wel­che meiner Meinung nach nicht unbedingt im Tabellenkeller ste­hen müssten, haben uns vor eine sehr schwere Aufgabe gestellt – wie erwartet im Derby. Letztend­lich war es aber kein schönes Spiel, was schade war für die gute Kulis­se von beiden Seiten. Meine Mannschaft hat sich aus dem Tief selbst befreien können und gezeigt, was in ihnen steckt“, fiel das Fazit von Beyer aus. „Die Partie war von den Deckungsreihen geprägt, war daher auch kein schönes Spiel“, pflich­tete Willner bei. „Calbe war nicht unbedingt besser, aber cleverer“, fasst er zusammen.

SG Lok Schönebeck: Liza Nowicki, Emelie Möller-Sophie Seydlitz, Vanessa Goldgraebe (2), Vivien Goldgraebe (6/4); Katharina Depta (2), Finja Theile, Steffi Sauer (1/1), Mira Sophie Tuchen (2), Nicole Moschner (1), Leonie Kim Ernst, Linda Pillat, Cindy Senz (2/1), Lisa Marie Bullert (1)

TSG Calbe: Josephin Hecker, Karolin Knauff – Elisa Mennecke (1), Jessica Hoffmann (3), Laura Schachner (2), Lisa Dasbach, Christiane Wilke (1), Melanie Thiele (2). Daisy Richter (7/4), Michelle Vivien Feilhaber (3), Stevie Vesta Mittwollen (6)

Siebenmeter SG Lok 6/7 – TSG 4/6

Zeitstrafen: SG Lok 8 – TSG 4

SG Lok Schönebeck: Liza Nowicki, Emelie Möller –

Rote Karte (3×2 Minuten): Katharina Depta (SG Lok Schönebeck, 60.)

Quelle Volksstimme  27.02.2024

Fotos Facebook SG Lok Schönebeck

Dieser Artikel wurde am 28.Februar 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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