Nah dran am Maximum
Handball, Oberliga: Die TSG Calbe kämpft sich mit Verstärkung aus der zweiten Mannschaft und eines „Rentners“ in das Spiel gegen die SG Spergau und gewinnt mit 25:24 (11:14).
von Tobias Zschäpe
CALBE. Interimstrainer Maximilian Weiß ist niemand, der ein HandÂballspiel stoisch an der Seitenlinie verbringt. Bei jeder WurfbeweÂgung seines Teams auf der Platte wird die Schulter mitgezogen, bei Abwehrbewegungen werden die Knie gebeugt und selbst der eine oder andere kleine Sprung kann beobachtet werden, wenn seine Teamkollegen den Abschluss suÂchen. Zu sehr ist der aktuell verÂletzte Linksaußen der TSG Calbe selbst noch Spieler.
Das erwartete Topspiel
Im Oberliga-Heimspiel gegen die SG Spergau hätte er vermutlich am liebsten selbst auf der Platte geÂstanden, nicht nur, weil es das erÂwartet „anstrengende, aber schöne Spitzenspiel“ wurde, sondern vor allem, weil die personell gebeutelÂten Calbenser jede Unterstützung gegen den direkten TabellennachÂbarn gebrauchen hätten können.
Da ein Einsatz des Torjägers akÂtuell aber weiterhin nicht möglich ist, kam die Unterstützung statt- dessen aus der zweiten MannÂschaft. Emiel Herzig, Julian Ritscher, Niklas Rohrbach und Niklas Lehmann rückten alle aus der TSG-Reserve nach und waren eine ebenso wichtige Verstärkung, wie „unser Handball-Rentner Ronny Krause“, wie Weiß lachend festÂhielt. „Bei ihnen allen möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“
Abwehr-Duo funktioniert
Von Beginn an zeigte sich, dass die Abwehr zum Knackpunkt werden würde. „Daniel Bertram war im Tor ein extrem wichtiger Rückhalt mit extrem vielen Paraden. Felix Kralik und Martin Sowa haben davor in der Abwehr extrem gut zusammen funktioniert. Im Zusammenspiel mit „Berti“ waren die zwei letztendÂlich der Schlüssel zum Erfolg“, war sich Weiß nach Abpfiff sicher.
Die Partie begann sehr ausgegliÂchen. Zwar legte Spergau meist vor, doch bis zum 10:10 durch Calbes Kevin Reiske konnte sich kein Team absetzen. Anschließend waÂren es aber die Gäste, die erstmals auf mehr als zwei Tore davonzoÂgen. Zum psychologisch ungünsÂtigsten Zeitpunkt, wie es schien.
Nach den Gründen, warum es mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Kabinen ging, musste Weiß nicht lange suchen. „Es lang an verÂeinzelten Unkonzentriertheiten und auch ein bisschen an der KonÂdition“, gestand er. Zudem tat sich seine Mannschaft im Angriff schwer gegen die gut zupackende SG-Deckung. „Das konnten wir so nicht trainieren“, hielt Weiß mit Blick auf die krankheits- und verÂletzungsbedingt überschaubare Trainingsbeteiligung fest.
So wuchs Calbes Rückstand zu Beginn der zweiten Hälfte zuÂnächst weiter an. Spergaus Erik Stepan erhöhte in der 37. Minute auf 13:19. Doch da kam die mentaÂle Stärke der TSG ins Spiel. „SperÂgau war sicherlich spielerisch besÂser. Sie haben ein, zwei Akteure, die ein Match im Alleingang entÂscheiden können“, zollte Weiß dem Gegner Respekt. „Doch bei uns ist jeder an sein Maximum gegangen. Alle haben so gut wie alles richtig gemacht“, lobte er angesichts der schwierigen Vorzeichen.
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„Als wir auf drei Tore ran waren, wusste ich: Jetzt gewinnen wir!“ Maximilian Weiß Interimstrainer TSG Calbe
Wie erhofft galt das auch für die Zuschauer in der Hegersporthalle. „Wir hatten die Unterstützung im Rücken. Die Zuschauer haben uns gepusht, das hat bei uns noch zuÂsätzliche Emotionen rausgeholt“ machte Weiß noch einmal die Wichtigkeit des Supports von den Rängen deutlich. „Als wir dann auf drei Tore ran waren, wusste ich: Jetzt gewinnen wir!“
Kein Spiel für die Statistik
Gut möglich, dass Weiß seiner Mannschaft das auch bei der AusÂzeit nach 42 Minuten eingeimpft hatte. Denn die verkürzte anschlieÂßend auf 17:20 und war beim 21:21 (49.) von Paul Steffen wieder auf Augenhöhe. „In der letzten ViertelÂstunde macht Spergau gefühlt zwei Tore. Vielleicht waren es ein paar mehr, aber die Statistik ist mir da diesmal auch egal“, lacht Weiß.
Es waren letztlich fünf, eins weÂniger als die Calbenser, für die Reiske zweieinhalb Minuten vor dem Ende zum 25:24-Sieg traf.
Calbe: BertÂram, Dobertin, Rohrbach- Walther, Herzig, Krause (1), Marschall (4), Ritscher (1), Rätzel (1), Lehmann (1), Steffen (6), Sowa (2), Kralik, Reiske (9)
7-Meter Calbe 4/4; Spergau 2/1
2-Minuten: Calbe 2; Spergau 5
Quelle Volksstimme 12.03.2025
Dieser Artikel wurde am 12.März 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.