Klassenerhalt perfekt – versöhnlicher Saisonabschluss
Sie taumelten, fielen aber nicht. So würde die Kellerpartie der Mitteldeutschen Oberliga der Frauen wohl beschrieben werden, würde es sich um Boxen und nicht Handball handeln. Am Ende einer Partie mit vielen Hoch und Tiefs, setzten sich die Spielerinnen von TSG-Coach Frank Mühlner denkbar knapp mit 28:27 (13:14) durch und feierten am Abschlussspieltag ihren dritten Saisonsieg.
Bevor es jedoch zum Happy End kommen sollte, lag eine Menge Arbeit vor den Rolandstädterinnen, die sich schnell mit 1:4 im Rückstand sahen. Eine konzentrierte Phase führte letztlich zum 5:5-Ausgleich durch Melanie Sauer, die der Magdeburger Torhüterin im Tempogegenstoß keine Chance ließ. Auch ihre Mitspielerinnen waren in der Folge präsenter und so ging die TSG durch Mandy Wenzel sogar mit 12:9 in Führung (24.).
Dabei verpasste Kristin Sroka eine noch höhere Führung, als sie im Gegenstoß an Maria Friedrichs im „Bandits“-Tor scheiterte.
Das wiederum sollte die Gäste beflügeln, die nun aggressiver in der Deckung agierten, der TSG dadurch kaum noch aussichtsreiche Tormöglichkeiten boten und selbst viel effektiver spielten. Lohn für die jungen Landeshauptstädterinnen war der 13:14-Führungstreffer durch Annemarie Piep (30.). Mit diesem Ergebnis sollte es wenig später für beide Teams in die Kabinen gehen.
Nach dem Seitenwechsel blieben die von Jens Aebi trainierten HSC-Spielerinnen in Front, auch wenn Calbe kurz nach Wiederanpfiff der zwischenzeitliche 14:14-Ausgleich gelang. Die Gäste schienen das Heft des Handelns nun vollends zu übernehmen und gingen durch drei Treffer in Folge bis zur 35. Minute mit 17:14 in Führung. Dabei profitierten Sie von einer Zeitstrafe gegen Sauer wegen Meckerns. Insgesamt hatten aber beide Teams mit den zum teil fraglichen Schiedsrichter-Entscheidungen zu kämpfen, wie beide Trainer nach dem Spiel befanden.
Mit dem Treffer zum 19:19 durch Christin Bily, glichen die Gastgeberinnen seit langer Zeit erneuten aus (45.). In der Folge verzettelten sich die jungen Magdeburgerinnen zu oft und produzierten zu viele Abspiel sowie Fangfehler. Calbe nutzt diese Schwächephase, zog auf 27:24 (58.) davon und rettet sich mit einem hauchdünnen 28:27-Erfolg ins Ziel.
Aebi machten seinen Spielern aufgrund der „kämpferischen Leistung keinen Vorwurf“, bemängelte einzig die „zu vielen Fehler und hob die „größere Erfahrung der TSG“ als Auschlaggebenden Punkt hervor. „Wir hatten uns hier eigentlich einen Punkt verdient.“
Mühlner sah ein „typisches Spiel für dieses Phase der Saison, bei dem das Team gewann, das den einen Fehler weniger machte“. Der Coach bemängelte, dass seine Spielerinnen zu oft „in Schönheit gestorben sind“ und nach Rückständen „verunsichert“ wirkten.
Im Speziellen machte er die Phase nach der 12:9-Führung für den plötzlichen Knick der Partie ausfindig, in der sein Team „fünf technische Fehler produzierte“.“ Letztlich haben wir das aber in der Abwehr ganz gut gelöst und somit knapp gewonnen“, so der Coach.
TSG Calbe: Kathrin Gutsch, Elisa Mennecke – Melanie Sauer (4), Franziska Sprotte (3), Josi Wurbs, Sophia Rust (1), Christin Bily (7), Christiane Wilke, Patrizia Engelmann (1), Kristin Sroka (8/1), Mandy Wenzel (1), Stefanie Hüls (3)
Siebenmeter: TSG 3/1 – HSC 3/3
Zeitstrafen: TSG 4 – HSC 3, Rot: Stefanie Hüls (TSG) 58. (3×2 Minuten)
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 29. April 2013
Dieser Artikel wurde am 28.April 2013 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 29.April 2013)