Die Voraussetzungen zum Auswärtsspiel der TSG-Frauen in der Mitteldeutschen Oberliga bei der ambitionierten Mannschaft des HV Chemnitz könnten unterschiedlicher kaum sein. Der Gastgeber erneuerte mit nicht unwesentlichem Aufwand in der Sommerpause seinen ohnehin bereits starken Kader (Platz 5 in der zurückliegenden Saison 2011/2012). Auf der anderen Seite verzeichnete der schmale TSG-Kader den Verlust von vier Stammspielerinnen ohne dauerhafte Neuverpflichtungen. Insbesondere auf der Torhüterposition ist es den TSG-Verantwortlichen nicht gelungen in der Saisonvorbereitung die frühzeitig bekannte Lücke zu schließen, sodass in Chemnitz mit Susan Heinrich die etatmäßige Torhüterin der zweiten Mannschaft einspringen musste. So traten dann auch genau 8 Spielerinnen die Reise an und das unter Vorzeichen, die ein befreites und unbekümmertes Handballspielen nur schwer ermöglichen.

Die Partie startete in für diese Saison gewohnter Weise, zwar lag man schnell hinten (1:5, 10. Minute), konnte aber mit viel Einsatz aus dem gebundenen Spiel fortwährend verkürzen (9:11, 23. Minute) und musste in den letzten Minuten vor der Halbzeit dann doch wieder den Favoriten ziehen lassen (10:15 zur Halbzeit).

Als dann im zweiten Spielabschnitt die bis dahin gut aufgelegte Kristin Sroka verletzungsbedingt passen musste, konnte der favorisierte Gastgeber im Tempogegenstoßspiel schnell enteilen. Trotz stetig schwindender Kräfte kämpften die Calbenserinnen bis zum Schlusspfiff und mussten sich in der Gesamtansicht deutlich zu hoch geschlagen geben. Insbesondere im Torabschluss ließ man vermehrt eine Resultatsverbesserung ungenutzt. Zum Schlusspfiff zeigte die Anzeigetafel in der Chemnitzer Sachsenhalle ein 35:20.

Auch für das anstehende Sachsen-Anhalt-Derby gegen den HSV Haldensleben am kommenden Samstag in der Calbenser Hegersporthalle sehen die Vorzeichen vergleichbar aus. Es bleibt zu hoffen, dass die Calbenserinnen mit der Unterstützung der heimischen Zuschauer diesen Widrigkeiten erneut trotzen können und vielleicht die ersten Punkte der Saison einfahren können.

TSG Calbe: Susan Heinrich – Patrizia Engelmann (3), Marie Hoffmann (2), Stefanie Hüls, Sophia Rust (5), Franziska Sprotte (1), Kristin Sroka (6/3), Mandy Wenzel (1), Christiane Wilke (2)