25. Februar 2013

Es wird auch gezaubert: Hübner per Kempa

Quelle: Volksstimme

In einer ab der zehnten Minute eindeutigen Sachsen-Anhalt-Liga-Partie deklassierte die TSG Calbe ihre Gäste von der SG Seehausen mit 40:16 (19:10) und übertraf damit sogar das vernichtende Hinspielresultat von 32:13. Mit diesem Erfolg bleibt die TSG dem BSV Magdeburg weiter dicht auf den Fersen.

Calbe l Es tickten die letzten Sekunden, als Christian Hübner das Spielgerät von einem seiner Mitspieler fing und dieses in unnachahmlicher Weise in die Maschen drosch. Es war der von den Fans seit Minuten geforderte 40. Treffer, der die Blamage für die Gäste perfekt machte und die Hegerhalle in ein Tollhaus verwandelte.

Auf ein solches Finish jedoch deutete zu Spielbeginn wenig hin. Die Gäste, die bereits ihr Heimspiel demütigend hoch gegen die TSG verloren hatten, verkauften sich für ihre Mittel sehr ordentlich und boten durchaus Paroli.

So erzielten sie nach wenigen Sekunden das 0:1, welches die TSG per schneller Mitte prompt zu beantworten wusste. Rene Huhla und Felix Kralik setzten das 2:1 und 3:2 drauf, bevor die Gäste die ungeordnete Abwehr der Gastgeber bis zum 3:4 durch Matthias Spöttle für sich nutzten (7.). Das jedoch war zu viel für TSG-Coach René Linkohr, der seinen Spielern in der folgenden Time-Out die Marschroute nochmals verinnerlichte. „Da haben sich die Jungs nicht an Absprachen gehalten, sind nicht energisch herausgetreten und haben sich von den Ãœbergängen der SG, hin zu zwei Kreisspielern, überraschen lassen“, so Linkohr. Ab diesem Moment bekamen die erneut zahlreich erschienenden Fans eine ganz andere TSG zu sehen. Das Tempo wurde nun hochgehalten, insgesamt mit viel mehr Elan verteidigt. Zudem zeichnete sich Daniel Bertram, der den bis zur Auszeit glücklosen und durch seine Deckung im Stich gelassenen Stefan Wiederhold ersetzte, mehrfach aus.

Calbe lief nun einen Konter nach dem anderen und baute den Vorsprung bis zum 18:6 aus (25.), wobei sich besonders Maximilian Weiß und Felix Kralik mit je fünf Treffern auszeichneten. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit gehörten dann nochmal den Gästen, die Ergebniskosmetik betrieben und durch das Auslassen einiger Möglichkeiten der TSG bis zum 19:10 verkürzten (30.).

Die zweite Halbzeit sollte dann ein wahrer Sturmlauf der Saalestädter werden, die es jedoch erstmal ruhig angehen ließen und wieder viele Chancen ausließen. Die SG kam durch Benjamin Mittag zu ihrem ersten Tor der zweiten Hälfte und lag bis dahin bereits mit 11:24 hinten (41.).

Nun startete die TSG den Turbo und warf sich immer weiter in Front. In dieser Phase zeichnete sich vor allem Andreas Doll auf Rechtsaußen aus, der zwar Rechtshänder ist, dabei aber eine starke Quote vorwies, die nun wechselnden gegnerischen Torhüter reihenweise überwand und insgesamt sechs Treffer erzielte.

Trotz des sich anbahnenden Debakels, waren es die Schlussmänner der Gäste, Sebastian Schulz und Christian Cornehl, die sich mehrfach auszeichneten und sich als einzige gegen die deutliche Niederlage stemmten. In der Zwischenzeit vernagelte auch Betram seinen Kasten – leitete viele Gegenstößen ein. Diese wurden meist verwandelt, jedoch in zwei Situation durch Christopher Pflug und Mathias Walter aufreizend lässig verworfen.

Die Altmärker fanden im Positionsangriff kaum statt und rieben sich oft an der Deckung der Gastgeber auf. Da passte es ins Bild, dass genau in dem Moment, als sich die SG in der 45. Minute eine hervorragende Wurfchance vom Kreis erarbeitet, eine Auszeit durch die Bank der Gäste beantragt wurde und die Torchance damit verpuffte.

Calbe warf sich fortan über die Zwischenstände 27:11 (47.) und 34:13 (55.) sowie den eingangs beschrieben Treffer einen deutlichen 40:16-Heimsieg heraus. Dabei zauberte das TSG-Team sogar, als Huhla einen feinen Pass von Rückraumlinks auf den bereits auf Rückraumrechts „eingeflogenen“ Hübner spielte und dieser per Kempa-Trick vollendete.

Dementsprechend angetan zeigte sich Linkohr von der Leistung seines Teams: „Ich bin bis auf den Spielbeginn und die kurze Phase vor der Pause zufrieden. Zudem wollte ich, als ich sah wie sich die Partie gestaltete, mit mindestens 20 Toren Vorsprung gewinnen“. Gästespieler Christian Söhnel fand kaum Worte zur Partie: „Das war der zweite Totalausfall in dieser Saison. Der Zweite gegen die TSG. Dabei wussten wir, dass Calbe eine gute Defensive spielt und wir die Chancen nutzen müssen.“

TSG: Wiederhold, Bertram – Walter, Barby (1), Krause (3), Doll (6), Huhla (5), Roost, Kaiser, Pflug (3), Weiß (5), Sowa (3), Kralik (6), Hübner (8)

Siebenmeter: TSG 0 – SG 5/4

Zeitstrafen: TSG 2 – SG 5

Dieser Artikel wurde am 25.Februar 2013 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 05.März 2013)


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