26. Februar 2019

Dramatik pur bis zum Schlusspfiff

TSG Calbe schlägt die SG Spergau im Spitzenspiel mit 22:21 (9:11)

In einem hart umkämpften und äußerst spannenden Spiel gewannen die Sachsen-Anhalt-Liga- Handballer der TSG Calbe knapp mit 22:21 (9:11) gegen die SG Spergau. Stefan Wiederhold im Kasten des Tabellenführers avancierte zum Matchwinner.

Von Kevin Sager Calbe •

Es glich einem Szenario wie im wilden Westen. Die beiden Kontrahenten stellten sich auf. Zwar nicht auf einer staubigen Straße sondern auf dem Parkett der Hegersporthalle.

An der Siebenmeterlinie stellte sich Tomas Jablonka hin. Ihm Gegenüber stand der Keeper der TSG Calbe, Stefan Wieder­hold. Dann ging der Showdown los. Jablonka verzögerte einmal seinen Wurf. Im zweiten Anlauf warf er den Ball in Richtung Tor. Doch Wiederhold war hellwach, auch nach 60 packenden Minuten noch. Er riss seinen rechten Arm hoch und hielt den Versuch. Alles danach war nur noch großer Jubel wie Andreas Wiese, der Coach des Handball-Sachsen-Anhalt-Ligisten aus Calbe, sagte. Es war die letzte Aktion im Spitzen- spiel und durch die Parade von Wiederhold siegte Calbe gegen die SG Spergau mit 22:21 (9:11). Doch die zwei Punkte waren auch hart erarbeitet. „Beide Teams haben einfach alles gegeben.“

Und die Fans in der Hal­le freuten sich darüber. „Für die Zuschauer war es definitiv ein Genuss“ sagte Wiese im Nachgang. Doch der Coach war nicht ganz zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Durchgang eins. „Es gab ein Manko und das waren die Fehlwürfe.“ Acht Stück waren es in den ersten 30 Minuten. „Es klingt erstmal nicht viel. Da es aber alles 100-prozentige wa­ren, war es schlimm“, meinte der Ãœbungsleiter. Unter anderem wurden Konter und leichte Eins-gegen-eins-Situationen vergeben. Besser machten es die Spergauer, die vor dem Tor konsequent waren. So war die Führung für die Gäste zur Pau­se nicht unverdient.

Es war nicht immer leicht gegen den kompakten Innenblock der SG Spergau eine Lücke zu finden. Zweimal sah und nutzte Felix Kralik diese aber für Tore aus. Foto: Michael Jacobs

Im zweiten Durchgang zeigte slch Calbe formverbessert. „Unser Plan ist dann aufgegangen. Wir wollten lang spielen. Ãœber lange Spielzüge sollte es klappen, um den massiven Innenblock von Spergau zu bewegen“, sagte Wiese. Mit Erfolg. Auch, weil alle Auswechselspieler der TSG „gestochen haben“, wie es der Coach formulierte. „Spergau wusste nie, welcher Spieler jetzt vor ihnen steht. Das hat sich bemerkbar gemacht.“

So entwickelte sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Und es blieb bis zur letzten Minu­te spannend. Calbe hatte die Chance, auf zwei Treffer davonzuziehen, nutzte diese aber nicht. 34 Sekunden vor dem Ende nahm Wiese eine Auszeit und sagte den vermeintlich letzten Spielzug, den Marius Schwarz auch verwandelte (22:21, 59.), an. „Wir haben das auch stark in der Rückwartsbewegung gemacht und Spergau am schnellen Spiel gehindert.“

Dann kam es zur Szene, bei der allen TSG-Anhängern das Herz in die Hose rutschte. Marius Harig hinderte einen Spergauer nach einem Freiwurf am Abschluss. Er rückte zu früh raus und verhinderte den vermeintlichen Treffer. Die Unparteiischen zogen Rot und deuteten auf die Siebenmeterlinie. Doch im entscheidenden Moment behielt Wiederhold die Nerven und sicherte seiner Mannschaft erneut zwei hart erkämpfte Punkte.

 

TSG: Bertram, Wiederhold – Walther (1), Krause (1), Lück (2/1), Rätzel, Schwarz (3), Harig (2), Weiß (5/1), Sowa (2), Kralik (2), llli, Reiske (4)

Siebenmeter TSG 2/3 – Spergau 0/4

Zeitstrafen: TSG 2 – Spergau 5 Rote Karte (o.B.) ; Marius Harig (TSG Calbe. 59.)

 

Foto: Facebook  1. Männer TSG Calbe

Quelle Volksstimme 26.02.2019

Dieser Artikel wurde am 26.Februar 2019 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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