TSG Calbe schlägt den HSV Magdeburg auswärts mit 33:24 (13:12)

Von Kevin Sager Calbe

Er ist ein emotionaler Trainer, der seine Mannschaft mit Leidenschaft und Engage­ment coacht. Manchmal überschreitet Andreas Wiese, Coach des Sachsen-Anhalt-Ligisten TSG Calbe, in den Augen der Unparteiischen auch mal eine Grenze. So geschehen im Handballspiel seiner Mannschaft gegen den HSV Magdeburg. Denn in der 52. Minute sah der Coach die Gelbe Karte, da er etwas zu laut an der Seitenlinie wurde. „Ich werde manchmal etwas lauter. Es war situationsabhängig und daher auch nicht schlimm. Die Schiedsrichter haben das Spiel super geleitet“, sagte Wiese zum Vorfall. Denn eigentlich gab es für den Coach wenig zu meckern. Die Calbenser gewannen die Partie gegen den HSV Magdeburg mit 33:24 (12:13).

Ãœberragend war einmal mehr der Innenblock des Ligazweiten. Nils Rätzel und Mar­tin Sowa sowie die Torhüter Stefan Wiederhold und Daniel Betram überzeugten auf ganzer Linie. „Durch die gute Arbeit kommen wir zu leichten Ballgewinnen und machen einfache Tore“, meinte Wiese. Denn der Innenblock übernahm teilweise auch die Arbeit der Halbpositionen, zur Freude des Ãœbungsleiters.

Der Start in die Partie war allerdings alles andere als verheißungsvoll. „Wir machen einfache Fehler. Ich glaube, alle haben es sich ein wenig leichter vorgestellt.“ Denn im Verlauf der ersten Hälfte schaffte es die TSG nicht, sich abzusetzen. Die Hausherren blieben dran, schafften immer wieder den Ausgleich. So trafen im Verlauf der ersten Hälfte zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. „Die Vorentscheidung fiel dann nach dem Wiederanpfiff so Wiese. Calbe erzielte vier Tore in Serie, an dessen Ende Christoph Borzucki auf 17:12 erhöhte (33.). In der Folgezeit sorgte eine Drei-Tore-Serie dafür, dass sich die TSG auf 21:15 absetzte (39.).

Zusätzlich spielte den Saalestädtern in die Karten, dass Maximilian Wasielewski nicht zur Verfügung stand bei den Magdeburgern. Sein Kollege Michael Jahns erwischte dabei jedoch einen Sahnetag und erzielte elf Treffer. Er war allerdings der einzige, der die mas­sive Deckung ein ums andere Mal überwand. „In einigen Phasen waren wir allerdings immer noch zu passiv“, haderte Wiese. Doch gefährlich kam der HSV nicht mehr heran, sodass die TSG weitere wichtige zwei Zähler im Rennen um Platz eins sammelte.

Die Chancenverwertung bleibt weiter das Manko

Doch nicht nur die Passivphasen sorgten beim Coach für etwas Unmut. „Unsere Chancen­verwertung bleibt weiterhin unsere größte Baustelle. Wir hatten erneut 16 Fehlwürfe“, analysierte der Trainer. Doch vom Gegner blieb das ungestraft, zumindest vorerst. „Dass wir damit nicht durch die Saison kommen, ist klar. Aber un­sere starke Physis zeichnet uns aus, dass wir diese Spiele dennoch gewinnen. Dazu kommt die gut besetzte Bank.“

Auch im Spiel gegen den HSV Magdeburg griff Wiese wieder auf zwei Nachwuchs-Talente zurück. Zum einen kam Marc Fritz wieder zum Einsatz und bedankte sich für die Unterstützung mit zwei Treffern. „Er hat gute Aktionen gezeigt“, holte sich der TSG-Akteur ein Lob vom Chef ab. Ebenfalls zu überzeugen wusste auch Robin Jesdinsky. Am Nachmittag war er noch bei der A-Jugend im Spiel gegen den Post SV Magdeburg aktiv (37:25) und erzielte neun Treffer. Am Abend wartete er geduldig auf den Einsatz bei den Männern. „Er hat eine Kontersituation eiskalt verwandelt und hatte soviel Selbstvertrauen, dass er auch noch einen Siebenmeter übernahm“, fand Wiese nur lobende Worte. „Die Einsatze resultieren aus harter Arbeit.“ Und das zeichnet die TSG aus.

TSG: Wiederhold, Bertram – Walther, Jesdins­ky (2/1) Fritz (2), Krause (1), Lück, Rätzel, Schwarz (3), Borzucki (7), Weiß (9/2), Sowa (1), Illig (3), Reiske (5)

Siebenmeter. TSG 3/3 – HSV 4/4

Zeitstrafen: TSG 5 – HSV 4

 

Quelle Volksstimme 04.12.2018

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