Den Gegner Kaputt gelaufen
Eine eindeutige Angelegenheit ist das Handball-Sachsen-Anhalt-Liga-Derby zwischen der TSG Calbe und der ersatzgeschwächten SG Lok Schönebeck – 39:23 (18:11).
von Kevin Sager
CALBE/SCHÖNEBECK. Peter Weiß hatte nach wenigen Minuten beÂreits ein Gefühl: „Schönebeck geht zwar mit 1:0 in Führung, aber wir haben danach einen 6-0-Lauf“, erÂinnerte er sich. Weiß vertrat den terminlich verhinderten Coach Andreas Wiese an der Seitenlinie. Und konnÂte seinem „Chef“ im NachÂgang nur Positives berichÂten. „Ich denke mal, er wird schon im Internet geÂguckt haben und wird zuÂfrieden sein. Ich bin es nämlich auch“, meinte Calbes Mann an der Linie nach dem überzeugenden 39:23 (18:ll)-Heimsieg im Handball-Sachsen-Anhalt-Liga-Derby gegen die SG Lok Schönebeck.
Den Grund für den Spielstand lieferte Schönebecks Coach Dirk Schedlo. „Ich glaube, das war die schlechteste Abwehrleistung der Saison. Und daraus resultiert dann die gesamte Partie.“ Das Problem? „Es war der PersonalsiÂtuation geschuldet. Kurzfristig haben noch drei Leute abgesagt, so dass ich die Abwehr komplett umstellen musste“, erklärte Schedlo. „Das hat dann natürlich auch was mit den Köpfen geÂmacht.“ Auch das erste Tor der Partie brachte der Mannschaft keine SiÂcherheit. Calbe hingegen spielte von Minute eins an ihren Stiefel herunter. Mit reichlich Tempo ging es nach vorn. „Wir wollÂten Schönebeck kaputt laufen und uns auch für das knappe Hinspiel revanchieren. Das haÂben die Jungs gut umgesetzt“ meinte Weiß. „Die KörperspraÂche und -Spannung der Spieler war Wahnsinn“, zeigte sich der „Aushilfscoach“ von seiner SieÂben beeindruckt.
So wurde die Partie schnell in die richtigen Bahnen – zumindest aus Sicht der Gastgeber – gelenkt. Calbe spielte immer wieÂder schnell nach vorn und überÂforderte die Elbestädter zuseÂhends. „Calbe war heiß“, meinte Schedlo. Immer wieder kamen die Gastgeber zu einfachen Tore – von allen Positionen, wie die Statistik aufzeigte. EinÂzig Malte Gottschalk, der weiterhin mit SchulÂterproblemen zu tun hat, wurde aus VorÂsichtsmaßnahmen geÂschont. „Er hatte früh siÂgnalisiert, dass er keinen Druck hinter den Ball bekommt. Daher haben wir ihn lieber geschont“, meinte Weiß. Weitere Zahlen bestätigten die Dominanz der Saalestädter. „In der ersten Halbzeit hatten wir nur fünf Fehlwürfe, im zweiten Durchgang kamen nur zwei daÂzu. Insgesamt machen wir nur neun regeltechnische Fehler“, hatte Weiß ausgewertet.
Wenig verwunderlich war daher auch der Sieben-Tore-Vorsprung zur Pausensirene. Auch nach der kurzen Verschnaufpause ließen die Saalestädter nicht locker. „Wir konnten über 60 Minuten die KonÂzentration oben halten. SchöneÂbeck war nachher einfach platt und hatte keine Chance mehr“, so Weiß. Da nur acht Feldspieler auf dem ProÂtokoll der Lok-Handballer zu finden waren, konnte Schedlo nicht mehr reÂagieren und die Saalestädter konnten den VorÂsprung bis zur SchlusssiÂrene weiter in die Höhe schrauben.
TSG Calbe: Daniel Bertram, Leon Dobertin – Mathias Walther (1), Lucas Marschall (3), Nils Rätzel (1), Maximilian Kralik (4), Vincent Daniel Wuwer (2), MaximiÂlian Weiß (6), Nils Meyer (5), Martin Sowa (2), Felix Kralik (8), Malte Gottschalk, Kevin Reiske (7)
SG Lok Schönebeck: Philipp-Peter Giesemann, JuÂlian Bartels, Robert Knörich – Marvin Thomas Thiel (5), Nils Rosemeier (1), Robin Riedel (2), Pascal Garbsch (2), Julian Bauer (1), Felix Herget, Michael Kreyenberg (3/1), Sebastian Roost (2), Kevin Krause (7)
Siebenmeter: TSG keine – SG Lok 1/5
Zeitstrafen: TSG 3 – SG Lok 3
Quelle Volksstimme 09.04.2024
Dieser Artikel wurde am 09.April 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.