Charakter gezeigt und nie aufgegeben
TSG Calbe bezwingt den HSV Magdeburg mit 26:23 (11:15)
Einen Auftakt nach Maß in die neue Sachsen-Anhalt-Liga-Spielzeit erÂlebte die TSG Calbe. Das Heimspiel gegen den HSV Magdeburg gewanÂnen die Saalestädter mit 26:23. Dabei drehten sie einen Vier-Tore-Rückstand zur Pause (11:15).
Von Kevin Säger Calbe • Bei den Profis ist es beÂreits gang und gäbe, dass der Man of the Match, zu deutsch Spieler der Begegnung, für seiÂne herausragenden LeistunÂgen ausgezeichnet wird. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Cricket, wird aber inÂzwischen auch in einigen anÂderen Sportarten verwendet. Bei den Profis geht diese AusÂzeichnung einher mit Pokalen und Preisgeldern.  Bei den Amateuren steht die Anerkennung vielmehr im Mittelpunkt.
Einen Platz im GeschichtsÂbuch der TSG Calbe hat MaxiÂmilian Lehmann nun sicher. Seit dieser Saison ehrt der Sachsen-Anhalt-Ligist in den sozialen Medien ihren Man of the Match. „Mit seinen ParaÂden leitete er die Wende ein zum Sieg“, heißt es. „Er ist in der 15. Minute ins Spiel geÂkommen und hat sich vorher sehr gut die Wurfbilder eingeÂprägt. Das war wirklich eine sehr gute Leistung“, zollte auch Calbes Trainer Andreas Wiese seinem Keeper Respekt. Am Ende setzten sich die SaaÂlestädter mit 26:23 gegen den HSV Magdeburg durch.
Während es spielerisch für die Gäste eigentlich gut losging – der HSV führte nach acht MiÂnuten bereits 5:0 – schlich sich ein Fehler ein, der Calbe in die Karten spielte. Sascha Timplan stand nicht auf dem Spielprotokoll und sah daher bereits nach drei Minuten die Rote Karte. In Minute 20 ging dann auch Tim Boiecke von der Platte, als er einen Konter der GastÂgeber regelwidrig unterband. Eine Entscheidung, die aber auch für Wiese etwas zu hart war. In Tritt kamen die Calbenser aber dennoch nicht. Alles, was wir im Training einstuÂdiert haben, war 15 Minuten lang überhaupt nicht zu seÂhen“, ärgerte sich Wiese. „Selbst freie Würfe haben nicht gepasst.“
So mussten sich die SaaleÂstädter mit einem Vier-Tore- Rückstand begnügen. „In der Kabine hab ich ihnen geÂsagt, dass wir die Partie nicht auf die leichte SchulÂter nehmen dürfen. Das ist nicht mehr der HSV von vor ein paar Jahren. Sie haben drei gute Spieler dazubeÂkommen, welche das Niveau ordentlich anheben“, so der Coach.
Seine Ansprache zeigte Wirkung. Auch weil Lehmann weiter mit Glanzparaden überzeugte. „In der ersten Halbzeit hat der Keeper des HSV noch zehn Paraden geÂzeigt, in der zweiten nur noch drei“, machte Wiese aus, waÂrum es mit dem Sieg doch noch klappte. „Wir schaffen es dann auch, viele leichte ToÂre zu werfen.“
Obwohl die Alternativen fehlten, gingen die SaalestädÂter bis zur Schlusssirene ein hohes Tempo, fuhren Konter nach Konter und verkürzten so erst den Spielstand, bevor Paul Steffen zur ersten FühÂrung der Gastgeber traf (20:19, 44.). Weil auch jeder Spieler „Charakter gezeigt und sich nie auf gegeben hat“, konnten die Calbenser nach 60 anÂstrengenden Minuten die ersÂten zwei Zähler gemeinsam mit den Fans bejubeln. „Auch da muss ich ein Lob ausspreÂchen. Die Halle war sehr gut besucht und die Fans haben uns immer angefeuert“, lobte der Coach die Stimmung.
TSG Calbe: Maximilian Lehmann, Daniel Bertram – Lucas Marschall (6/3, Nils Rätzel (3), MaÂximilian Kralik (3), Paul Steffen (3), Tony Maynicke (1), Felix Kralik (2), Marc Stapf (4), Kevin Reiske (4)
Siebenmeter TSG 3/5 – HSV 3/3
Zeitstrafen: TSG 3 – HSV 3 Rote Karten (o.B.): Sascha Timplan (3.). Tim Boiecke (20./beide HSV Magdeburg)
Quelle Volksstimme 06.09.2022    Fotos Verein Peggy Hoppe
Dieser Artikel wurde am 06.September 2022 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 06.September 2022)