6. September 2022

Charakter gezeigt und nie aufgegeben

TSG Calbe bezwingt den HSV Magdeburg mit 26:23 (11:15)

Einen Auftakt nach Maß in die neue Sachsen-Anhalt-Liga-Spielzeit er­lebte die TSG Calbe. Das Heimspiel gegen den HSV Magdeburg gewan­nen die Saalestädter mit 26:23. Dabei drehten sie einen Vier-Tore-Rückstand zur Pause (11:15).

Von Kevin Säger Calbe • Bei den Profis ist es be­reits gang und gäbe, dass der Man of the Match, zu deutsch Spieler der Begegnung, für sei­ne herausragenden Leistun­gen ausgezeichnet wird. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Cricket, wird aber in­zwischen auch in einigen an­deren Sportarten verwendet. Bei den Profis geht diese Aus­zeichnung einher mit Pokalen und Preisgeldern.  Bei den Amateuren steht die Anerkennung vielmehr im Mittelpunkt.

Einen Platz im Geschichts­buch der TSG Calbe hat Maxi­milian Lehmann nun sicher. Seit dieser Saison ehrt der Sachsen-Anhalt-Ligist in den sozialen Medien ihren Man of the Match. „Mit seinen Para­den leitete er die Wende ein zum Sieg“, heißt es. „Er ist in der 15. Minute ins Spiel ge­kommen und hat sich vorher sehr gut die Wurfbilder einge­prägt. Das war wirklich eine sehr gute Leistung“, zollte auch Calbes Trainer Andreas Wiese seinem Keeper Respekt. Am Ende setzten sich die Saa­lestädter mit 26:23 gegen den HSV Magdeburg durch.

Während es spielerisch für die Gäste eigentlich gut losging – der HSV führte nach acht Mi­nuten bereits 5:0 – schlich sich ein Fehler ein, der Calbe in die Karten spielte. Sascha Timplan stand nicht auf dem Spielprotokoll und sah daher bereits nach drei Minuten die Rote Karte. In Minute 20 ging dann auch Tim Boiecke von der Platte, als er einen Konter der Gast­geber regelwidrig unterband. Eine Entscheidung, die aber auch für Wiese etwas zu hart war. In Tritt kamen die Calbenser aber dennoch nicht. Alles, was wir im Training einstu­diert haben, war 15 Minuten lang überhaupt nicht zu se­hen“, ärgerte sich Wiese. „Selbst freie Würfe haben nicht gepasst.“

So mussten sich die Saale­städter mit einem Vier-Tore- Rückstand begnügen. „In der Kabine hab ich ihnen ge­sagt, dass wir die Partie nicht auf die leichte Schul­ter nehmen dürfen. Das ist nicht mehr der HSV von vor ein paar Jahren. Sie haben drei gute Spieler dazube­kommen, welche das Niveau ordentlich anheben“, so der Coach.

Seine Ansprache zeigte Wirkung. Auch weil Lehmann weiter mit Glanzparaden überzeugte. „In der ersten Halbzeit hat der Keeper des HSV noch zehn Paraden ge­zeigt, in der zweiten nur noch drei“, machte Wiese aus, wa­rum es mit dem Sieg doch noch klappte. „Wir schaffen es dann auch, viele leichte To­re zu werfen.“

Obwohl die Alternativen fehlten, gingen die Saalestäd­ter bis zur Schlusssirene ein hohes Tempo, fuhren Konter nach Konter und verkürzten so erst den Spielstand, bevor Paul Steffen zur ersten Füh­rung der Gastgeber traf (20:19, 44.). Weil auch jeder Spieler „Charakter gezeigt und sich nie auf gegeben hat“, konnten die Calbenser nach 60 an­strengenden Minuten die ers­ten zwei Zähler gemeinsam mit den Fans bejubeln. „Auch da muss ich ein Lob ausspre­chen. Die Halle war sehr gut besucht und die Fans haben uns immer angefeuert“, lobte der Coach die Stimmung.

TSG Calbe: Maximilian Lehmann, Daniel Bertram – Lucas Marschall (6/3, Nils Rätzel (3), Ma­ximilian Kralik (3), Paul Steffen (3), Tony Maynicke (1), Felix Kralik (2), Marc Stapf (4), Kevin Reiske (4)

Siebenmeter TSG 3/5 – HSV 3/3

Zeitstrafen: TSG 3 – HSV 3 Rote Karten (o.B.): Sascha Timplan (3.). Tim Boiecke (20./beide HSV Magdeburg)

 

Quelle  Volksstimme 06.09.2022       Fotos Verein Peggy Hoppe

Dieser Artikel wurde am 06.September 2022 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 06.September 2022)


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