22. Februar 2013

Calbe siegt – und die Festung steht

 

Quelle:  Volksstimme

Mit dem 33:27 (16:12)-Erfolg über die SG Spergau gelang der TSG Calbe ihr sechster Sieg in Serie. Damit halten die Handballer den Druck auf den BSV Magdeburg, den Spitzenreiter der Sachsen-Anhalt-Liga, aufrecht.

Calbe l Die Heger-Sporthalle wird umgestaltet. Vielleicht bekommt sie auch einen neuen Namen. Grund für die möglichen Veränderungen sind die Männer der TSG Calbe. Seit nunmehr 16 Monaten hatten die Schützlinge von Trainer René Linkohr auf heimischem Parkett keinen Punktverlust zu beklagen, der letzte rührt vom 24. September 2011, damals gab es ein 28:28-Unentschieden gegen den späteren Aufsteiger in die Mitteldeutsche Oberliga, den HSV Naumburg-Stößen, der lediglich aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore nach der Saison vor den Saalestädtern gelandet war. Die letzte Niederlage im Punktspiel ist sogar noch um einiges älter. In der Saison 2010/11 unterlag die TSG am 7. Mai 2011 dem SV Langenweddingen mit 26:27. Das ist schon so lange her, dass man getrost das sagen kann, was auch die Mannschaft nach dem Sieg gegen Spergau lauthals dem Publikum sowie dem Gegner verkündete: „Hier regiert die TSG.“

Eine derartige Dominanz, quasi eine uneinnehmbare Mauer um die Sporthalle zu errichten, erreicht man nun nicht über Nacht. Es ist ein ständiger Prozess, der, wenn es nach der Philosophie von René Linkohr geht, wohl nie abgeschlossen sein wird. Neben der gemeinsamen Zeit im Nachwuchs sammelten beispielsweise Martin Sowa und Stefan Wiederhold Erfahrungen bei höherklassigen Mannschaften. Zudem hat das Team ein System verinnerlicht, das von den Jugendtrainern wie Frank Falke aufgebaut, von Eckhard Rätzel weitergeführt und nun von Linkohr verfeinert wird.

Gegner muss Wurfpositionen schwer erarbeiten

Das Grundgerüst der „Festung Heger“ trägt viele Namen. Beispiel Defensive: Die 6-0-Deckung ist mit Sowa, Ron Barby und Felix Kralik im Mittelblock sowie dem agilen Mathias Walter kaum zu überwinden, 14 Fehlwürfe produzierte Spergau insgesamt, weil sich die Gäste die Wurfpositionen schwer erarbeiten mussten. Da sich die meiste Zeit die Abwehr gut zur Ballseite verschob und rechtzeitig die Lücken schloss, hatten auch die Keeper gute Chancen, ihren Vorderleuten den Rücken zu stärken. Daniel Bertram hielt in Hälfte eins acht Bälle, gemeinsam mit Wiederhold waren es nach dem Wechsel sieben.

Dass es dennoch ein relativ knappes Spiel war, lag vor allem an Fabian Link, dem Keeper der SG, der nach zehn Minuten den glücklosen Tobias Thiele ablöste. Starke 20 Würfe hielt Link, darunter zwei Siebenmeter und zahlreiche Freie. So betrug der Abstand nach mehreren vergebenen Versuchen der TSG nur noch zwei Zähler (24:22, 46.), obwohl Christopher Pflug nach der Pause mit zwei Kontern zum 18:13 erhöht hatte. „Wir haben die Bälle auf halbe Höhe geworfen, obwohl wir wussten, dass der Torhüter dort gut ist“, haderte Linkohr. „Bis auf diese Phase war ich mit dem Spiel aber zufrieden.“

Zwei Treffer von Maximilian Weiß zur Entscheidung

Die Offensive der TSG fing sich wieder, René Hulha ließ die Fans mit seinem Treffer zum 27:23 (51.) aufatmen und drängte den Vorstoß der Spergauer zurück. Maximilian Weiß erhöhte per Konter und aus dem Positionsspiel heraus von Linksaußen zum vorentscheidenden 30:24 (54.).

„Es war das erwartet schwere Spiel“, resümierte Linkohr nach der Partie, bereits das Hinspiel wurde aufgrund einer schwachen Trefferquote nur mit 23:22 gewonnen. Doch egal, ob die Siege knapp oder mit hohem Vorsprung erzielt wurden – die TSG ist momentan auf dem besten Weg, die Heger-Sporthalle zu einer echten Festung werden zu lassen, die den dicken Brocken (Dessau-Roßlau II, BSV Magdeburg) hoffentlich standhält.

Das Nachholspiel beim SV Langenweddingen wird am Dienstag, 30. April, ausgetragen. Am Donnerstag, 28. März, bestreitet die TSG Calbe ein Freundschaftsspiel gegen eine französische Jugendauswahl.

Dieser Artikel wurde am 22.Februar 2013 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 19.März 2013)


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