20. März 2018

Auswärtssieg – weil Weiß laut wurde und Fahrholz runter musste

TSG Calbe II gewinnt Gastspiel in Frankleben durch gute zweite Hälfte mit 33:32 (14:18)

Von Dennis Uhlemann Frankleben/Calbe •

Die Anreise war schwierig. „Wir haben im Schneegestöber zweieinhalb Stunden bis nach Frankleben gebraucht“, berichtete Peter Weiß, Trainer des Verbandsliligisten TSG Calbe II, der mit seinem Team am Sonnabend auswärts beim SV Friesen Frankleben antrat. Aber die Tour, die sonst sicher in der Hälfte der Zeit stemmbar ist, hat sich gelohnt. Die TSG gewann mit 33:32 (14:18). „Gegen einen direkten Konkurrenten ist das schon sehr viel wert.“

Dabei sah es zunächst absolut nicht nach einem Sieg aus. „Mit der ersten Hälfte war ich überhaupt nicht zufrieden“, berichtete der Trainer. Der schnelle 1:4-Rückstand (5.) zog sich wie ein roter Faden durch die ersten 30 Minuten. Die Gastgeber waren das klar bessere Team. Und das führte dazu, dass die Halbzeitansprache vom sonst so besonnenen Weiß etwas lauter war als gewohnt. Und das sollte für den zweiten Durchgang helfen. „Wir sind viel motivierter aus der Kabine gekommen.“ Genauso wichtig für den Bruch im Spiel war aber auch eine Rote Karte – kurioserweise eine gegen Calbe II. Denn nachdem Dominic Fahrholz mit seiner dritten Zeitstrafe runter musste (32.), war Weiß gezwungen umzustellen. Und das fruchtete. Er stellte Tim Bullmann in den Innenblock. Und der machte seine Sache sehr gut.

Ebenfalls ein Sonderlob von Weiß bekam Marc Fritz. Der erst 19-jährige Rechtsaußen war defensiv mit der Aufgabe betreut, den besten Torjäger der Liga zu stoppen. Schon im Vorfeld hatte sich Weiß über Steffen Holzapfel Gedanken gemacht. „Er hängt sich gerne ein und provoziert Siebenmeter.“ Aber das wusste Fritz zu verhindern. Und so kam Holz­apfel auf „nur“ zehn Feldtore. „Das war der Knackpunkt“, sagte Weiß. „Er wollte dann alles alleine machen. Da kam bei Frankleben schon so eine Missstimmung auf.“

Und das machte der Calbenser Coach auch seinem Team klar. „Jetzt oder nie“, sagte er seinen Spielern. Und diese nutzten die Gunst der Stunde und gingen mit dem 23:22 (40.) erstmals in Führung. Die Gäste waren in der Folge sogar am Drücker. Auch als es nach dem 32:33-Anschlusstreffer durch Frankleben in der Schlussminute nochmal eng wurde, blieb die TSG-Reserve cool und „ließ die Zeit runterlaufen“.

Calbe II: Krüger, Dobertin – Falkenthal, Fritz (2), Bullmann (6), Herget (4/2), Haverland (3), Möbus (5), Fahrholz (3), Ulrich (2), Gieraths (8)

Siebenmeter Calbe II 5/2 – Frankleben 5/5

Zeitstrafen: Calbe II6 – Frankleben 7 Rot (3×2): Dominic Fahrholz (32.):

Rot (o.B.): Kai Gora (45.), Rot (m.B.): Patrik Bautz (59.)

 

Volksstimme vom 20.03.2018

Dieser Artikel wurde am 20.März 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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