Auf den Ärger folgt die Zufriedenheit
TSG Calbe nimmt wie in der Vorsaison einen Zähler beim 22:22 (10:11) aus Spergau mit
Spergau/Calbe (bjr) • Andreas Wiese zählt nicht zur Sorte Handballtrainer, welche als erstes die Schuld bei den anderen sucht. -Im Gegenteil: Schon des Öfteren hat der Coach der TSG Calbe Größe bewiesen und sich nach einer Niederlage seiner Sachsen-Anhalt-Liga- Sieben öffentlich selbst hinterfragt: Habe ich die passende Taktik gewählt? War unsere Aufstellung stimmig? Es musste also am Sonntag, im Rahmen des Auswärtsspiels bei der SG Spergau, einiges passiert sein, damit Wiese einen Satz wie diesen äußerte: „Wenn dir gefühlte viermal der Führungstreffer nicht anerkannt wird, kannst du als Mannschaft machen, was du willst. Du gewinnst dieses Spiel nicht.“ So kam es dann auch. Mit einem 22:22 (10:11)-Unentschieden kehrten die Calbenser zurück.
Im konkreten Fall unterstellte der Gästecoach dem Schiedsrichterduo Andreas Godehardt/ Marcel Zitzmann (Irxleben/Gommern) dann auch keine böse Absicht: „Beide haben als Verbandsliga-Gespann bis zur 58. Minute super gepfiffen. Doch es war ordentlich Feuer in der Partie, vielleicht sind sie am Ende mit der Drucksituation nicht zurechtgekommen. Jedenfalls kassieren wir in den letzten zwei Minuten drei Pfiffe gegen uns, mit denen ich nicht einverstanden bin.“
So kam es dann auch, dass sich die TSG bei eigener 22:20-Führung in gleich dreifacher Unterzahl wiederfand (58.). Zwar konnte Calbe nach dem Spergauer 21:22-Anschluss durch Martin Zimmermann (59.) wieder mit Ron Barby auffüllen, fing sich im Spiel Vier- gegen- Sechs aber 74 Sekunden vor Schluss den Ausgleich ein und brachte selbst nichts mehr auf die Anzeigetafel.
Bei aller Verbitterung breitete sich aber nach und nach auch Zufriedenheit aus: „Du musst gegen diesen stark besetzten Gegner in seiÂner Halle erst mal punkten. Wie in der Vorsaison sind wir das erste Team, dem das gelungen ist. Entsprechend gehen wir mit gestärktem Selbstvertrauen daraus hervor“, so Wiese.
Der erste Durchgang bot dazu noch wenig Anlass. Calbe lief über die Stationen 1:4 (10.) und 6:9 (22.) konsequent einem Rückstand hinterher. Das geforderte Tempospiel kam so gut wie gar nicht zum Tragen. Nach Wiederbeginn erwischten die Gäste jedoch ihre stärkste Phase im Spiel. „Über einen gut aufgelegten Stefan Wiederhold im Tor und eine überragende Abwehr haben wir uns auch spielerisch gesteigert“, lobte Wiese, dessen Team beim 12:11 durch einen verwandelten Siebenmeter von Ronny Krause (34.) erstmals eine Führung vorlegte. „Aber uns haben diesmal die einfachen Tore gefehlt, dazu vielleicht auch ein bisschen die Urgewalt eines Felix Kralik.“
Den Weg zum Erfolg über das Tempo wollen die Calbenser dann also am Sonnabend, 23. September, gehen. Zum nächsten Heimspiel wird ab 17 Uhr mit dem SV Oebisfelde der amtierende Landesmeister in der Hegersporthalle vorstellig. Nach dessen 28:31-Heimniederlage vom Sonnabend erwartet Wiese: „Oebisfelde wird angefressen sein. Das muss nicht immer gut aus Sicht des Gegners sein, ? sondern kann auch unsere Chance werden.“
Spergau: Kowalczyk – Zimmermann (2). Rohde, Herfurth (2), Spitz (3/1), Manz, Modrzynski (5), Krause. Böttger (3), Jablonka (7/4), Telehuz, Sleaka
Calbe: Wiederhold, Krautwald, Bertram – Barby, Krause (3/1), Gieraths (3), Hulha (3), Luck (4), N. Rätzel, Schwarz (3), Borzucki (1), Weiß (4/l), Reiske (1)
Quelle Volksstimme vom 20.09.2017
Dieser Artikel wurde am 20.September 2017 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.