Alle Rädchen greifen nahtlos ineinander
TSG Calbe feiert gegen den Jessener SV 53 einen überraschend deutlichen 41:24 (19:7)- Heimerfolg
Von Tilman Treue
Calbe. Völlig euphorisch posierten die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe nach ihrem überragenden 41:24 (19:7)-Heimsieg gegen Verfolger Jessener SV 53 vor der Anzeigetafel und belohnten sich absolut verdient für ein Spiel, bei dem im Gegensatz zu dem der Gäste einfach alles passte. „Von der ersten bis zur letzten Minute lief eigentlich fast alles“, resümierte TSG-Trainerin Stefanie Beyer mehr als zufrieden, „von den Torhüterinnen bis zur letzten Spielerin griffen alle Rädchen ineinander. Es war eine sehr überzeugende Teamleistung mit sehenswertem Handball.“
Beide Mannschaften gingen engagiert in die Partie, vor allem die Abwehrreihen schenkten sich nichts. Die TSG zeigte sich jedoch konzentrierter, im Angriff gradlinig und effektiv – das 6:1 (9.) ein erstes Ausrufezeichen. Die Gäste hingegen kam überhaupt nicht an, vergaben in den ersten fünf Minuten zwei Siebenmeter und verzweifelten schon zu Beginn an Calbes Defensive, die durch den starken Rückhalt im Tor noch unterstützt wurde. „Ein Riesenkompliment muss ich an an der Stelle Laura Schachner aussprechen, die sowohl vorne das Spiel clever gestaltete als auch defensiv die Jessenerinnen ein ums andere Mal zur Verzweiflung brachte und so für einige Ballgewinne oder schlecht vorbereitete Würfe sorgte“, lobte die Trainerin. In der Mitte der ersten Hälfte bewiesen die Saalestädterinnen dann absolute Überlegenheit. Zwar hatte Jessen noch einmal auf 5:9 (14.) verkürzt, doch Calbe ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, überstand selbst drei Zeitstrafen innerhalb von drei Minuten schadlos und baute den Vorsprung sogar auf 16:6 (23.) aus. Jessen nahm hier die bereits die zweite Auszeit, doch es nutzte nichts: Das Team fand einfach keinen Weg gegen die stabil auf Bestniveau agierenden Saalestädterinnen.
Die kamen ebenso schwungvoll aus der Kabine, wie sie vor der Halbzeit aufgehört hatten und ließen keinen Zweifel daran, dass sie an diesem Tag Großes vorhatten. „Unbestritten war der Rückraum mit Kristin Sroka, Michelle Feilhaber und Stevie Mittwollen heute der Erfolgsgarant“, bestätigte Beyer, denn stolze 29 der 41 Treffern fielen von diesen Positionen. Auf der anderen Seite galt es, den etatmäßigen Mittelblock aus Lisa Dasbach und Christiane Wilke zu ersetzen. „Auch das haben Stevie und Antje Schreiber mit viel Verstand und Cleverness angenommen und super gelöst.“ Zwar nutzte Jessen sein starkes 1-1 im zweiten Durchgang erfolgreicher aus, an den grundsätzlichen Verhältnissen änderte das aber nichts und Calbe spielte sich immer weiter in den Rausch. Im Minutentakt fielen die Tore, die Fans erlebten ein wahres Handballfest und feuerten in der Schlussphase stehend ihr Team an. Als Michelle Feilhaber dann auch noch das 40. einnetzte, gab es kaum noch ein Halten.
„Alles in allem bin ich mehr als zufrieden über die Art und Weise des Auftretens der Mannschaft“, zollte Beyer ihren Spielerinnen Respekt. „Das waren heute zwei wichtige Punkte und wir haben jede Menge Selbstvertrauen gesammelt. Bleibt nur zu hoffen, dass wir das alles auch in die nächsten drei wichtigen Spiele mitnehmen können.“ Tatsächlich werden die Aufgaben für die TSG mit dem HSV Magdeburg, der SG Lok Schönebeck und der SG Kühnau in den kommenden Wochen nicht einfacher.
TSG Calbe: Josephin Hecker, Karolin Knauff – Michelle Feilhaber (8), Elisa Mennecke (4), Stevie Mittwollen (9), Daisy Richter (2/1), Laura Schachner (2), Antje Schreiber (1), Kristin Sroka (12/4), Melanie Thiele (2), Christin Uelsmann (1)
Siebenmeter: Calbe 5/5 – Jessen 10/2
Zeitstrafen: Calbe 7 – Jessen 8
Fotos: Verein P. Meier
Dieser Artikel wurde am 19.Februar 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 22.Februar 2024)