16 Haverland- Tore sind Auszeichnung und Alarmsignal zugleich
Handball-Verbandsliga TSG Calbe II unterliegt im “ kleinen“ Salzland-Derby der Reserven beim HV Rot-Weiss Staßfurt II mit 27:31 (9:15)
Von Dennis Uhlemann
Staßfurt l Dass Nico Haverland im Duell zwischen dem HV Rot-Weiss Staßfurt II und der TSG Calbe II zu 16 Toren kam, war schon beeindruckend. Für beide Seiten. Der treffsichere Calbenser konnte die 27:31 (9:15)-Niederlage im Kreisduell der Verbandsliga Süd zwar nicht abwenden, holte sich aber gleich bei beiden Trainern Anerkennung ab. Natürlich lobte ihn sein Coach Peter Weiß: „Er hat viel geackert und ein Topspiel gemacht.“
Aber auch Mario Kutzer fand die Leistung beeindruckend, wenngleich sich der Staßfurter Coach im Nachgang sehr ärgerte. „Ich hätte das verhindern können. Ich hätte nur Kevin Engelhardt in der Deckung auf ihn ansetzen müssen. Er hätte ihn mit seiner Kraft und Schnelligkeit festmachen können.“ Diese Selbstkritik blieb dann aber auch schon der einzige Minuspunkt bei den Gastgebern. Denn der Sieg war „sehr verdient“, wie der Trainer befand. „Im Angriff haben wir das Spiel schön breit gemacht. Und auch in der Deckung hat das super geklappt. Auf Probleme am Anfang haben wir gut reagiert.“
Es „fruchtet langsam“ beim HV Rot-Weiss II. Fehler werden in Lösungen umgesetzt. Und deshalb konnte sich der Gastgeber nach den Schwierigkeiten zum Start schnell auf 10:6 absetzen (22.). Für Weiß war die Anfangsphase ein „Abschnuppern“, bei dem seine Spieler durch ihre Nervosität ins Hintertreffen gerieten. Vor allem in Anbetracht des deutlichen 9:15-Rückstands zur Pause musste sich der Calbenser Coach eingestehen: „Es lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten.“ Kutzer hingegen machte die Tatsache, dass Calbe viel verworfen hat, als „einen Pluspunkt“ aus.
Im zweiten Durchgang war dann aber aus TSG-Sicht eine Steigerung zu erkennen. „Wir haben sehr gut gekämpft. Die Spieler, die zur Verfügung standen, haben ihr Bestes gegeben“, lobte Weiß. Doch die schlechte Personalsituation war für ihn dann am Ende ausschlaggebend. Nur neun Feldspieler standen den Saalestädtern zur Verfügung. Eigentlich sollte auch Nachwuchsspieler Michel Garz aushelfen, aber er musste dann doch bei der A-Jugend ran.
Den kampfstarken Gästen fehlte es damit einfach an Wechselalternativen. Sie arbeiteten sich zwar nochmal auf drei Tore heran (17:20, 43.), „danach waren die Kräfte aber verschlissen“, so Weiß. Auf der anderen Seite lobte Kutzer den Kampfgeist des Gegners im stets fairen Kreisduell, er wusste aber auch, dass sein Team durch die frühe Führung ein gutes Polster hatte. „Wir waren nicht unter Zugzwang und haben es konzentriert zu Ende gespielt.“ Staßfurt bewies damit einmal mehr seine Heimstärke, holte im sechsten Auftritt in der Merkewitz-Halle den fünften Sieg.
Aufsteiger Calbe steht auch nach diesem Spiel nicht so schlecht da. Dennoch gab es für Weiß Anlass zur Kritik. Mit einem Blick auf die 16 Tore von Haverland. Denn das bedeutet im Umkehrschluss, dass alle anderen Akteure zusammen nur auf elf Tore kamen und das ist „einfach zu wenig“.
Staßfurt: Sieland , Jesse, Stein – Rösler, Kunkel, Dittmar (2), Kunze (7), Loose (1), Rach (4), Hoffmann (3), Engelhardt (6), Ilgenstein (4)
Calbe: Krüger, Dobertin- Falkenthal (3), Tischler, Salti (1), Bullmann, Herget (2), Haverland (16), Kessel, Fahrholz (2), Gieraths (3)
Siebenmeter: Staßfurt 4/1 – Calbe 7/7
Zeitstrafen: Staßfurt3 – Calbe 4
Quelle Volksstimme 01.11.2017
Dieser Artikel wurde am 01.November 2017 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.