12. September 2015

Frauen: Integration und Stabilität stehen ganz oben

Stabilität und Integration sind die beiden Schlagworte, die über der kommenden Saison der Calbenser Handballfrauen stehen. Morgen startet das Team um Annett Schroeter und Ralf Bertram mit dem kompletten Vorjahrskader in die zweite Saison in der Sachsen-Anhalt-Liga. Mit dabei sind dann auch etliche Spielerinnen der weiblichen A-Jugend, die Stück für Stück eingebunden werden sollen und bereits erste Erfahrungen sammeln konnten.

„Die Integration der jungen Spielerinnen ist unser Hauptziel für diese Saison“, erklärt Spielführerin Stefanie Hüls. Von den ersten Kontakten mit den neuen Mannschaftskameradinnen beim Turnier in Aschersleben, bei den Vorbereitungsspielen und im Training zeigt sie sich begeistert: „Das hat schon gut funktioniert. Sie sind motiviert und engagiert“, freut sie sich und ergänzt, „der Anfang ist gemacht.“ Dass es gut läuft, ist auch die Herzensangelegenheit der Trainer. „Das A und O ist ein guter persönlicher Draht innerhalb der Mannschaft“, ist sich Schroeter sicher und baut auf das gute Miteinander der vorherigen Saison. „Die Mannschaft hat sich gefunden – menschlich und immer stärker auch spielerisch“, unterstreicht sie. Tatsächlich stellte sich in der zweiten Hälfte der vorherigen Saison eine recht große Stabilität ein, die auch in die neue Spielserie getragen werden soll. „Ich glaube, wir haben eine starke Mannschaft, die es schafft, sich zu behaupten und zugleich die jungen Spielerinnen einzubeziehen“, betont die Trainerin und hofft, dass die Mannschaft von schweren Verletzungen auch in der kommenden Saison verschont bleibt.

Ein Ziel in Form eines Tabellenplatzes geben Schroeter und Bertram nicht vor und auch Hüls hält sich bedeckt. „Ich denke mal, wenn wir den Platz aus dem Vorjahr halten, können wir zufrieden sein“, schätzt sie ein und geht davon aus, dass die Liga stärker geworden ist. So dürften die aufgestiegene Bundesliga-Reserve des SV Union Halle-Neustadt, Drittliga-Absteiger HC Salzland 06 und Routinier TuS 1860 Magdeburg-Neustadt dafür sorgen, dass die Karten in der Sachsen-Anhalt-Liga neu gemischt werden. Für Calbe bedeutet das, Stabilität zu zeigen und trotzdem das eigentliche Ziel, die Einbeziehung der A-Jugendlichen nicht aus den Augen zu verlieren.

„Das machen wir ganz behutsam, steigern die Verantwortung Stück für Stück“, verspricht Schroeter und verweist auf die gute Entwicklung, die Alicia Sophie Gröst in der Mannschaft genommen hat. Ein Jahr nach ihrem Einstieg in den Frauenbereich hat sie sich zu einer wichtigen Säule auf der Kreisposition gemausert. Um den Weg auch für die nächsten Jahrgänge zu ebnen, trainieren die jungen Spielerinnen regelmäßig bei den Frauen mit, üben die taktischen Abläufe ein und probieren sich bei Spielen aus.

Von denen gab es in der Vorbereitung diesmal deutlich mehr als im Vorjahr, wobei das Megawoodstock in Aschersleben mit seiner Festivalatmosphäre sicherlich herausragte. Mit dem Leistungsstand ihrer Mannschaft zeigen sich die Trainer, denen weiterhin Betreuerin Christina Falke, Physiotherapeutin Doris Müller und Teammanagerin Marina Sroka zur Seite stehen, soweit zufrieden. „Wir hatten eine harte Vorbereitung und alle haben mitgezogen“, lobt Schroeter. Spielerisch kann sich vor allem das Angriffsverhalten sehen lassen, während es der Abwehr noch an der Abstimmung und damit auch an Sicherheit fehlt. „Daran müssen und werden wir verstärkt arbeiten“, gibt sie den Schwerpunkt für die kommenden Wochen aus.

Ihr Wunsch, nicht wieder mit einer Niederlage in die Saison zu starten, hat sich indes im HVSA-Cup bereits erfüllt. Mit dem Sieg gegen Anhalt Bernburg zog die TSG ins Achtelfinale ein und muss in vier Wochen nach Gräfenhainichen. Zum Punktspielauftakt gastieren die Saalestädterinnen morgen beim Dessau-Roßlauer HV 06 in der Anhalt-Arena und wollen vor der beeindruckenden Kulisse an ihre starke Leistung der letzten Begegnung beider Teams anschließen. Dies war übrigens das erste Spiel, bei dem Gröst, nachdem sie sich ein halbes Jahr immer besser eingefuchst hatte, durchspielen musste – ein schöner Ort also, um die Ziele Stabilität und Integration weiter mit Leben zu erfüllen. (ttr)

Beitragsfoto: Nadja Reichert (Volksstimme)

Dieser Artikel wurde am 12.September 2015 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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